Obama und Medwedew haben unterschrieben
START neu: "Wichtiger Meilenstein"
US-Präsident Obama und der russische Präsident Medwedew haben zu Mittag in Prag ein neues Abkommen zur atomaren Abrüstung unterzeichnet. Obama und Medwedew setzten im prunkvollen Spanischen Saal der Prager Burg ihre Unterschriften unter das erste Dokument des neuen START-Vertrags. Es sieht eine deutliche Reduktion der Atomwaffen vor.
8. April 2017, 21:58
Nachrichten, 08.04.2010
Obama dankt "Freund und Partner"
Im Beisein Hunderter Gäste setzten die beiden Staatschefs im Prager Schloss ihre Unterschrift unter das Dokument. Das Abkommen über die Reduzierung strategischer Offensivwaffen sei ein "wichtiger Meilenstein" und werde die USA und die Welt sicherer machen, sagte Obama nach der Unterzeichnung. Er dankte seinem "Freund und Partner" Medwedew für die gute Zusammenarbeit. Sie hätten oft über Details des Abkommens telefoniert, sagte der US-Präsident.
Deutliche Reduktion des Atomarsenals
Der Nachfolgevertrag des START-Abkommens von 1991, das im Dezember ausgelaufen war, sieht eine Obergrenze von 1.550 atomaren Sprengköpfen pro Seite vor. Sowohl Russland als auch die USA verringern die Zahl ihrer Trägersysteme auf maximal 800. Dazu zählen einsatzbereite und nicht einsatzbereite landgestützte Interkontinentalraketen (ICBM), U-Boot-Raketen (SLBM) und Langstreckenbomber. Die Zahl der einsatzbereiten ICBMs, SLBMs und Fernbomber wird auf 700 begrenzt. Zur Überprüfung der Einhaltung sind unter anderem Inspektionen vor Ort und ein Datenaustausch vorgesehen. Der Vertrag gilt zehn Jahre und kann um maximal fünf weitere Jahre verlängert werden. Der Vertrag beinhaltet eine Rücktrittsklausel, wie sie in Abrüstungsverträgen üblich ist.
Parlamente müssen ratifizieren
Das neue Abkommen tritt erst formell in Kraft, sobald es von den Parlamenten beider Staaten ratifiziert ist. Obama kündigte an, den Vertrag noch bis Jahresende im Senat ratifizieren zu lassen.
"Ein kleiner, aber wichtiger Schritt"
Heinz Gärtner vom Österreichischen Institut für Internationale Politik, Gespräch im Mittagsjournal, 08.04.2010
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