FPÖ-Wahlkampf wird unrund
Rosenkranz gegen Strache
Der Wahlkampf von FPÖ-Präsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz läuft zwei Wochen vor dem Wahltermin unrund. Gestern ist FPÖ-Chef Strache überraschend auf Distanz zu ihr und den umstrittenen Aussagen zum Nationalsozialismus gegangen. Rosenkranz will Strache jetzt deswegen zur Rede stellen.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 08.04.2010
Strache auf Distanz
Die Antwort auf die Frage nach Gaskammern im Dritten Reich hat Barbara Rosenkranz anfangs offen gelassen, das NS-Verbotsgesetz hat sie in Frage gestellt, ohne direkt die Aufhebung zu fordern. Diese Fragen überschatten seither den Präsidentschaftswahlkampf, und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ist darüber gar nicht glücklich: "sie hätte das klarer formulieren können, damit solche Interpretationen erst gar nicht möglich sind", so Strache gestern Abend bei einer Veranstaltung der Vereinigung der Parlamentsredakteure. Und auch Straches Reaktion auf die Frage, ob Rosenkranz die richtige Kandidatin sei, lässt tief blicken: "Rosenkranz war die Entscheidung des freiheitlichen Parteivorstandes. Und eine Entscheidung, die getroffen wurde ist die richtige Entscheidung."
Weckt Erinnerungen
Strache hat ja lange damit spekuliert, selbst in den Ring zu steigen - um damit den Boden für die Wiener Gemeinderatswahl im Herbst zu bereiten. Straches Distanzierung von Rosenkranz weckt Erinnerungen an Vorgänger Jörg Haider, der auch einmal eine Präsidentschaftskandidatin - Heide Schmidt 1992 - kurzfristig fallen hat lassen.
Rosenkranz kontert
Barbara Rosenkranz - heute auf Wahlkampftour in Kärnten - zeigt jedenfalls Wirkung: "ich werde mit ihm darüber reden und werde ihm vorführen, wie das Interview in der Zeit im Bild 2 gelaufen ist".
Die FPÖ bemüht sich um Schadensbegrenzung. Was Strache über Rosenkranz gesagt habe, sei keine Distanzierung, heißt es in einer Aussendung.