Welt-Parkinson-Tag

Früherkennung ist entscheidend

Geschätzte 20.000 Menschen in Österreich sind an Parkinson erkrankt. Anlässlich des heutigen Welt-Parkinson-Tages erinnern Experten und Selbsthilfegruppen daran, wie entscheidend die Früherkennung ist.

Morgenjournal 11.04.2010

Hinweise auf Parkinson

Je früher erkannt, desto besser behandelbar ist Parkinson. Doch die Früherkennung ist schwer, wenn noch keine Symptome erkennbar sind - wie verlangsamte Bewegungen, Muskelsteifheit, Zittern und Gleichgewichtsstörungen. Die Erkrankung kann mit apparativen Methoden nur schwer nachgewiesen werden, sagt Dieter Volc, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie. Er betreut in Wien pro Jahr circa 450 Parkinson-Patientinnen und Patienten. "Es gibt aber Hinweise, schon bevor eine motorische Störung auftritt: Geruchsinnstörung, Verstopfung, Depressionen und bestimmten Schlafstörungen."

Brotgeruch statt Fisch

Der Neurologe leitet eine Studie in zehn Wiener Ordinationen mit insgesamt 300 Patientinnen und Patienten, um dem gestörten Geruchssinn als mögliches Früh-Merkmal für Parkinson auf den Grund zu gehen: "Wir wollen nachweisen, dass verschiedene Substanzen spezifisch bei Parkinson falsch erkannt werden. Zum Beispiel wird ein deutlich riechbarer Fisch von Parkinson-Patienten oft mit Brot verwechselt."

Weltweit 6,3 Millionen erkrankte

Grundsätzliches zu Parkinson: Er tritt bei circa einem Prozent der über 60jährigen ein, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Parkinson ist weitgehend eine Erkrankung der Älteren - aber nicht nur: Man denke an den US-Schauspieler Michael J. Fox, der mit 30 erkrankte. Die Europäische Parkinson Vereinigung EPDA schätzt die Zahl der Betroffenen auf weltweit 6,3 Millionen Menschen.

Tipp

Zum heutigen Welt-Parkinson-Tages findet im Wiener Schloss Schönbrunn heute ein Info-Tag mit Vorträgen und Beratung statt, organisiert vom Dachverband "Parkinson Selbsthilfe Österreich".