Verdacht der Untreue

Hypo-Affäre: Kulterer als Beschuldigter

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt ermittelt im Zusammenhang mit der Hypo-Alpe-Adria nun auch gegen den ehemaligen Bankchef Wolfgang Kulterer und zwar als Beschuldigten. Das hat der Anwalt Kulterers bestätigt. Im Raum steht der Verdacht der Untreue. Allerdings in einem kleinen Teilbereich.

Haider-Intervention für Privatdetektiv

Konkret geht es um die Kreditvergabe an einen Privatdetektiv in der Höhe von 150.000 Euro. Der verstorbene Landeshauptmann Jörg Haider soll 2006 bei Kulterer für den Mann interveniert haben.

Kredit trotz schlechter Bonitätseinstufung

Kulterer soll daraufhin zwei Mitarbeiter der Hypo-Bank angewiesen haben, den Kredit an den Privatermittler zu vergeben, obwohl bekannt war, dass seine Bonität schlecht und die Rückzahlung des Geldes zweifelhaft war. So existiert laut der Zeitschrift News, ein Aktenvermerk, der von Kulterer unterzeichnet wurde. Darin wird festgehalten, dass im Fall von Rückzahlungsproblemen, der Hypo-Austria kein Schaden entstehen wird, sondern dieser von der Hypo-International getragen wird. 2009 musste der Detektiv Konkurs anmelden. Die Hypobank erstattete daraufhin Anzeige gegen ihn.

Anwalt Kulterers bestätigt

Es stimmt, mein Mandant Wolfgang Kulterer, wurde in diesem Zusammenhang als Beschuldigter einvernommen, bestätigt Anwalt Ferdinand Lanker. Aber da steckt nichts dahinter, sagt Lanker. Die Vorwürfe sind haltlos.

Derzeit drei Beschuldigte

Neben Kulterer wird von der Staatsanwaltschaft in Klagenfurt derzeit auch gegen den ehemalige Hypo-Vorstand Günter Striedinger, den früheren kroatische Verteidigungsminister Vladimir Zagorec und den slowenischen Immobilienunternehmer Miro Oblak als Beschuldigte ermittelt. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.