Ein Dokumentar-Film rund um Hermann Scheer
Die "Energie-Revolution"
100 Prozent erneuerbare Energien - das sei möglich, meint der deutsche SPD-Politiker Hermann Scheer; der Träger des Alternativen Nobelpreises ist ab 17. April im Kino zu sehen: im Dokumentarfilm "Die 4. Revolution".
8. April 2017, 21:58
Darin werden erfolgreiche Projekte aus aller Welt vorgestellt: zum Beispiel das energieeffizienteste Bürogebäude der Welt in Deutschland; die Entwicklung von Batterien für Energie aus alternativen Quellen oder die Ausbildung von Solartechnikerinnen in Bangladesh.
Strom, Heizung und Verkehr zu 100 Prozent gedeckt durch Erneuerbare Energien, das hält Hermann Scheer für möglich. Und zwar nicht erst in ferner Zukunft: "Ich halte die Energieumstellung im Laufe von zwei Jahrzehnten für möglich. Vielleicht gibt es einige Länder, die mehr brauchen. Ich schätze Österreich als ein Land ein, wo sogar deutlich weniger Zeit dafür notwendig wäre."
Wenig Erwartungen an Welt-Klimakonferenz
Der Bedarf an Energie werde weiter steigen - vor allem der Strombedarf - unter anderem auch, weil Elektro-Autos zunehmen werden, meint der Träger des Alternativen Nobelpreises: "Wovon ich überzeugt bin ist, dass das Elektromobil der Normalkraftwagen für den Personenverkehr wird."
Uns bleiben 30 Jahre für den Umstieg auf Erneuerbare Energien, meint der SPD-Politiker. Von der Welt-Klimakonferenz im Dezember in Mexiko erwartet er übrigens wenig - zumindest kein verbindliches Abkommen zur CO2-Reduktion.
"Diese Konferenzen haben ein ungeschriebenes Motto 'Global reden, national aufschieben'. Das hängt damit zusammen, dass das Vorurteil am Anfang dieser Konferenz steht, das der Wechsel zu einem klimafreundlichen Energiesystem, was ja nur mit erneuerbaren Energien möglich ist, eine wirtschaftliche Last sei. Und das derjenige, der das mache, sich selbst benachteiligen würde, wenn andere das nicht gleichzeitig auch tun. Das heißt so viel wie, alle oder keiner. Das ist der falsche Denkansatz, denn ist keine wirtschaftlich Last, wenn wir das machen, sonder es ist eine riesige wirtschaftliche Chance", sagt Scheer.