Spitzensportler und Betreuer unter Verdacht
Doping: NADA leitet Verfahren ein
In der Causa Humanplasma wird die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA jetzt Verfahren gegen mehrere österreichische Sportler und Betreuer eröffnen - die Prominenteste ist Ex-Leichtathletin Steffi Graf.
8. April 2017, 21:58
Die mutmaßlichen Blutdopingvergehen haben sich in den Jahren 2003 bis 2006 ereignet. Damals wurden in den Räumen der Plasmapheresestation in Wien Blutabnahmen an angeblich rund 30 Sportlern durchgeführt.
Ermittlungen wieder aufgenommen
Weil Blutdoping zu Humanplasma-Zeiten strafrechtlich noch nicht verboten war, hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen eingestellt. Aber die nationale Anti-Doping-Agentur NADA durfte jetzt Einsicht nehmen in die Akten der Staatsanwaltschaft.
Sportlern drohen Wettkampfsperren
Und somit drohen Sportlern und Betreuern jahrelange Wettkampf-Sperren, auch gegen nicht mehr aktive Sportler könnte es Verfahren geben. Als Drahtzieher der Blutabnahmen bei Humanplasma hatte die Firma zuletzt Ex-Sportmanager Stefan Matschiner, Ex-Langlauftrainer Walter Mayer und Ex-Rudernationaltrainer Martin Kessler bezeichnet. Als mutmaßliche Kunden gelten etwa Ex-Radprofi Bernhard Kohl und Langlaufweltmeister Christian Hoffmann. Die ehemalige 800-Meter-Läuferin Steffi Graf hat eine Blutabnahme bei Humanplasma zugegeben, es sei aber kein Blut zu Dopingzwecken rückgeführt worden. Wer jetzt aller ein Verfahren bekommt, will die NADA vorerst nicht bekanntgeben.