Kino Abseits des Mainstreams

Filmfestival Crossing Europe eröffnet

Am Dienstag, 20. April 2010 startete in Linz die siebte Ausgabe des internationalen Filmfestivals Crossing Europe. Eröffnet wurde unter anderem mit zwei Berlinale-Wettbewerbsbeiträgen.

Kultur aktuell, 21.04.2010

Insgesamt werden heuer rund 120 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme einen Querschnitt durch jenes aktuelle europäische Filmschaffen bieten, das sich abseits der ausgetretenen Pfade des Mainstreams bewegt.

Weniger Budget

Der Kampf ums Geld werde in der Branche in den kommenden Jahren weitergehen, sagte Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) in ihrer Eröffnungsansprache. "Ich bin eindeutig auf der Seite der Filmschaffenden." Crossing-Europe-Intendantin Christine Dollhofer machte erneut darauf aufmerksam, dass die Veranstaltung heuer mit weniger Budget auskommen muss.

Im Jahr eins nach Linz09 sehe die Zukunft für das Festival "nicht besonders rosig" aus, sagte Dollhofer. "Wir müssen den Gürtel enger schnallen." Wie berichtet macht das Budget 2010 rund 440.000 Euro aus. Die Intendantin pocht auf Mittel von künftig einer halben Million Euro und damit auf eine ähnlich hohe Summe wie im abgelaufenen Kulturhauptstadtjahr. Über allem stehe die Hoffnung, dass die Partner und Fördergeber von Crossing Europe trotz aller Widrigkeiten eine erfolgreiche Fortsetzung ermöglichen werden, betonte Dollhofer.

"Seit einigen Jahren erleben wir einen Höhenflug des österreichischen Films", erklärte Schmied. Die gesamte Szene feiere auf internationalen Festspielen und in den Kinos Erfolge, dazu kämen die Festivals in Österreich. In den vergangenen vier Jahren sei es geglückt, die Filmförderung in Österreich von 40 auf 71 Millionen Euro anzuheben, so die Ministerin. Sie sprach von einer "signifikanten Erhöhung" und einem "deutlichen Zeichen" der Wertschätzung des heimischen Films.

Österreich-Premieren

Eröffnet wurde das siebente Crossing Europe mit zwei Berlinale-Wettbewerbsbeiträgen und Österreich-Premieren: Im Beziehungsdrama "Na Putu/On The Path" der bosnischen Autorenfilmerin Jasmila Zbanic prallen traditionelle islamische Weltsicht und moderne Lebensweise aufeinander. "Kak Ya Provel Etim Letom/How I Ended This Summer" ist ein polarer, heuer mit zwei Silbernen Bären ausgezeichneter Psychothriller des russischen Regisseurs Alexei Popogrebsky.

Ihre Uraufführung feierte die Musikdoku "Es muss was geben" von den Oberösterreichern Christian Tod und Oliver Stangl, die die Protagonisten der Linzer Musikszene seit den 1970er Jahren porträtiert und an der bis zuletzt gearbeitet wurde. Die Programmschiene "Nachtsicht" wurde mit dem Actionstreifen "Vengeance" mit dem französischen Alt-Rocker Johnny Hallyday in der Hauptrolle gestartet.

Text: APA, Audio: ORF

Service

Crossing Europe Filmfestival Linz, 20. bis 25. April 2010

Crossing Europe