Während EU, IWF und EZB beraten

Wieder Streiks und Proteste

Während in Athen die EU-Kommission, der Internationale Währungsfonds und die Europäische Zentralbank über Details der Griechenlandhilfe beraten, findet heute in Griechenland ein großer Streik der öffentlich Bediensteten statt. Sie protestieren gegen das geplante Sparprogramm der Regierung, das durch die griechische Schuldenkrise notwendig wurde.

Morgenjournal 22.04.2010

Fluglotsen zu beschäftigt

Beim Streik nicht dabei sind die Fluglotsen. Der Grund dafür ist der Ausbruch des isländischen Vulkans und die Aschewolke, die er über halb Europa verteilt hat. Weil im Flugverkehr immer noch Chaos herrscht, haben die Fluglotsen alle Hände voll zu tun, es zu aufzuräumen, das lässt keine Zeit für einen Streik.

Gegen Sparpläne

Dennoch werden heute zehntausende Menschen bei einer Demonstration vor dem Parlament in Athen erwartet: Die Beamten, dazu Ärzte, Krankenschwestern und Lehrer protestieren bereits zum vierten Mal in diesem Jahr gegen Lohnkürzungen, Pensionsstopp, Steuererhöhungen und andere einschneidende Maßnahmen. Sie verlangen, dass die Regierung unter Ministerpräsident Giorgios Papandreou bei ihren Gesprächen mit der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds weiteren Sparplänen nicht zustimmt.

Verhandlungen um Details

Die Verhandlungen über das Hilfspaket für Griechenland haben gestern begonnen, nach der grundsätzlichen Zustimmung durch die EU geht es jetzt um die Details für die 45 Milliarden Euro-Hilfe. Griechenland ist mit mehr als 300 Milliarden Euro verschuldet, mit einem radikalen Sparprogramm auf Jahre will die Regierung das Budget wieder sanieren.

Defizit noch höher

Heute wird die europäische Statistikbehörde die Angaben über das Staatsdefizit Griechenlands übrigens nach oben korrigieren, um wie viel ist aber derzeit noch nicht bekannt. Bisher war das Defizit der griechischen Krankenhäuser nicht in die Rechnung einbezogen worden.