Österreich für Griechenlandhilfe gerüstet

"Atempause im Kampf gegen Spekulanten"

Österreich ist dafür gewappnet, seinen Beitrag zur Griechenlandhilfe zu leisten. Maximal bis zu 858 Mio. Euro könnte Österreich beitragen, wenn Griechenland seinen Rahmen von maximal 30 Mrd. Euro von allen EU-Ländern ausschöpft. Allerdings müssen die Griechen Auflagen einhalten.

Abendjournal, 23.04.2010

Griechenland muss Auflagen einhalten

Für die Auszahlung des Geldes sind die Gesetze schon beschlossen, erinnerte Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) am Freitagnachmittag. Bedingung für Österreichs Beitrag ist, dass Griechenland alle Auflagen zur Konsolidierung seines Haushaltes erfüllt, so Pröll. "Dem österreichischen Steuerzahler entstehen dadurch keine Kosten, weil die Hilfe in Form von Darlehen gewährt wird, die mit Zinsen zurückbezahlt werden müssen" beruhigt der Finanzminister.

Schieder: Atempause im Kampf gegen Hedgefonds

Auch SPÖ-Staatssekretär Andreas Schieder begrüßte das europäische Hilfsangebot an Griechenland. Griechenland rasch finanziell unterstützen, um so den Druck internationaler Spekulanten abzufangen, so Schieder und Österreichs Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny. Beide vertreten Österreich bei der in Washington angesetzten Frühjahrstagung von Weltbank und Währungsfonds - und beide sind sich auch darin einig, dass die 45 Milliarden Hilfe an keine zusätzlichen Bedingungen geknüpft werden soll.

Nowotny: Schutzimpfung

Nationalbankgouverneur Ewald Nowotny sieht die Hilfe für Griechenland als "eine Art Schutzimpfung, um eine Ansteckung auf andere zu verhindern". Nun müsse die internationale Gemeinschaft rasch und unbürokratisch helfen, sagte das österreichische EZB-Ratsmitglied in Washington am Rande des IWF-Treffens. Die derzeitige Schuldenkrise in Griechenland sei nicht mit der Lage von Spanien oder Portugal vergleichbar, unterstrich der Gouverneur. Die öffentliche Verschuldung sei in diesen Ländern deutlich niedriger als in Griechenland.