Kündigt Bundeskanzlerin Merkel an

Deutschland hilft Griechenland

Deutschland wird Griechenland finanziell stützen. Das hat Bundeskanzlerin Merkel am Nachmittag angekündigt. Bis spätestens Mitte Mai soll der Bundestag die milliardenschwere Hilfe freigeben.

Abendjournal 26.04.10

IWF und EU verhandeln

Internationaler Währungsfonds und EU verhandeln derzeit mit Griechenland über eine milliardenschwere Finanzhilfe. An die 45 Milliarden Euro braucht die Regierung in Athen, um aus der selbst gesteckten Schuldenfalle zu starten. Entkommen ist sie ihr damit noch nicht. Die Verhandlungen jenseits des Atlantiks verfolgt besonders Deutschland genau. Die Koalition in Berlin will sich zwar an der Hilfe für Griechenland beteiligen, aber nicht um jeden Preis.

Merkel will weitere Sparmaßnahmen Griechenlands

Am Tag drei nach dem SOS aus Athen nimmt sich der Berliner Politbetrieb intensiv des Notrufs an – ohne in Hektik zu verfallen. Grundsätzlich will Deutschland Griechenland helfen. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte am Nachmittag, die Bedingungen für die geplanten Milliardenkredite müssten in aller Ruhe und auch in aller Entschiedenheit verhandelt werden. Notwendig sei eine positive Entwicklung in Griechenland, verbunden mit weiteren Sparmaßnahmen: "Es nützt uns nichts, jetzt schnell irgendetwas zu machen, was nicht nachhaltig und nicht langfristig ist. Und es kann erst entschieden werden, wenn ein Programm mit Griechenland durch den IWF und die EU vereinbart ist". Es gehe nun um eine schnelle Reaktion zugunsten der EURO Stabilität.

8,4 Milliarden Euro bis Mitte Mai

Zahlt Deutschland, dann soll Griechenland bis Mitte Mai bis zu 8,4 Milliarden Euro bekommen. Den Kredit würde die bundeseigegen Bank KfW zur Verfügung stellen, der Staat eine Ausfallsbürgschaft übernehmen. Dieser muss der Bundestag zustimmen. Die Fraktionen im Parlament sagen zum Kurs der Kanzlerin grundsätzlich ja. Diskutiert wird noch, in wie weit jene, die mit griechischen Anleihen Geschäfte machen, an den Kosten für den Rettungsversuch beteiligt werden.