Jahrzehntelanger Streit beigelegt
Grenzeinigungen in der Arktis
Wem gehört die Arktis - diese Frage hat durch die aktuellen Staatsbesuche des russischen Präsidenten Dmitrij Medwedew in Nordeuropa neue Bedeutung bekommen. Nun hat Russland seinen 40 Jahre andauernenden Streit mit Norwegen über die gemeinsame Grenze im nördelichen Eismeer beigelegt.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 28.04.2010
Hintergrund: Öl- und Gasvorkommen
Es geht um Öl, Gas und andere Rohstoffe: Durch die globale Erwärmung wird der arktische Ozean leichter zugänglich und damit auch die Bodenschätze, die sich dort befinden. Der norwegische Gaskonzern Statoil hat erst im Jahr 2007 ein großes Erdgasfeld in der Barentssee eröffnet, der russische Gaskonzern Gasprom arbeitet schon länger an der Erschließung des Schtokman-Gasfeldes, das eines der größten Gasvorkommen der Welt sein dürfte.
Teilung der Barentssee
Behindert wurde diese Arbeit bisher dadurch dass die Seegrenze zwischen Russland und Norwegen umstritten war - gestern haben sich die beiden Länder auf einen Kompromiss geeinigt: Die Barentssee wird dabei etwa zu gleichen Teilen zwischen den beiden Ländern aufgeteilt.
Streit um Fisch
In der Vergangenheit wurde der Streit vor allem im Bereich der Fischerei ausgetragen. Mehrmals wurden norwegische Fischer von der russischen Marine aufgebracht und umgekehrt, weil sie in Gebieten gefischt hatten, die vom jeweils anderen Land beansprucht wurden.
Russische Flagge am Meeresboden
Russland hat mehrmals angekündigt einen großen Teil der Arktis zu seiner ausschließlichen Wirtschaftszone erklären zu wollen und hat sogar mit einem U-Boot am Meeresboden unter dem Nordpol eine russische Fahne aufgestellt. Die anderen Arktis-Anrainerstaaten, also die USA, Kanada, Dänemark und Norwegen wollen die russischen Ansprüche aber nicht anerkennen.
Einigung mit Dänemark möglich
Möglicherweise gibt es aber bereits heute oder morgen in dieser Frage neue Bewegung, das Thema Arktis soll beim heutigen Besuch des russischen Präsidenten Medwedew in Dänemark zur Sprache kommen.