SPÖ-Maiaufmarsch in Wien

"Die Reichen sollen zahlen"

Bei strahlendem Sonnenschein fand heute der traditionelle Maiaufmarsch der SPÖ statt. Laut Polizeiangaben sind 100.000 Menschen auf den Rathausplatz gekommen, um zu hören, wie die Spitze der SPÖ die Finanz- und Wirtschaftskrise bewältigen will. Grundtenor der Sozialdemokraten: "Die Reichen sollen zahlen."

Mittagsjournal, 01.05.2010

Traditionell und aktuell

Rote Fahnen, Luftballons und Nelken, dazu die Internationale – die SPÖ beging ihren Maiaufmarsch hier am Wiener Rathausplatz recht traditionsbewusst an. Die Themen aber waren aktuell. Auf den Transparenten hieß es: "Bankensteuer jetzt", "Vermögenssteuer für Superreiche" oder aber auch "Fiona muss zahlen".

Gewerkschaftschef Erich Foglar fordert den Fall der Spekulationsfrist, eine Transaktionssteuer und eine Änderung der Gruppenbesteuerung.

"Ihr seid jetzt dran"

Jetzt seien jene dran, ihren Teil zur Sanierung der Budgets und zur Stärkung des Sozialstaats beizutragen, die bisher die großen Profiteure im Finanzsystem waren, so der ÖGB-Chef: "Ihr seid jetzt dran, die Suppe, die Ihr uns eingebrockt habt, auch auszulöffeln. Ihr seid dran, wenn es drum geht Budget zu sanieren, Ihr seid jetzt die, die einen fairen Beitrag hinein bezahlen müssen."

"Zu gut verdient, zu wenig bezahlt"

Die Forderung, die sogenannten Reichen zur Kasse zu bitten zieht sich durch alle Reden. SPÖ-Chef Bundeskanzler Werner Faymann sagte: "Wir wissen sehr genau, dass auch in unserem Land in der Vergangenheit einige ein bisschen zu gut verdient und zu wenig bezahlt haben."

Erneut Absage an FPÖ

Thema war auch der anstehende Wahlkampf in Wien. Faymann erneuerte die Absage seiner Partei an jegliche Koalitionen mit den Freiheitlichen und Wiens Bürgermeister Michael Häupl prophezeit seinem Mitbewerber Heinz Christian Strache eine Niederlage.