Einbußen aber im Güterverkehr

ÖBB 2009 im Plus

Die ÖBB haben im Jahr 2009 ein positives Ergebnis erzielt, auch weil heikle Finanzgeschäfte bereinigt wurden. Im Kerngeschäft der ÖBB, im Bahnverkehr, hat die Wirtschaftskrise hingegen deutliche Spuren hinterlassen. Besonders gelitten hat der Güterverkehrsbereich.

Mittagsjournal, 03.05.2010

Ergebnis um Milliarde verbessert

Mit 120 Millionen Euro im Plus haben die ÖBB das Geschäftsjahr 2009 abgeschlossen. Damit konnte das Ergebnis gegenüber 2008 um fast eine Milliarde Euro verbessert werden. Das ist auch gelungen, weil durch die Einigung mit der Deutschen Bank keine Risikorückstellungen mehr für riskante Finanzgeschäfte getroffen werden müssen und zumindest die Hälfte der eingesetzten Summe, nämlich 300 Millionen Euro, zurückgeflossen ist.

Deutsche Bank-Einigung mit Folgen

Diese Einigung konnte mit der Deutschen Bank außergerichtlich erzielt werden, jetzt droht hingegen ein Rechtsstreit mit den von den ÖBB für dieses Geschäft betrauten Rechtsanwälten, sie fordern nun nicht nur das vereinbarte Fixum, sondern auch eine Erfolgsprämie, diese will die ÖBB aber nicht zahlen, sagt ÖBB Chef Peter Klugar. Die Beträge seien nicht gerechtfertigt. Entweder man einigt sich oder die Sache wird vor Gericht landen.

Die Einigung mit der deutschen Bank über das Ende der Spekulationsgeschäfte entlastet jedenfalls nun das Ergebnis der ÖBB.

Güterverkehr eingebrochen

Im Bahnverkehr war 2009 hingegen ein schwieriges Jahr. Der Personenverkehr war im Krisenjahr stabil, der Gütertransport ist hingegen eingebrochen und erholt sich erst langsam. Das hat auch kräftig am Eigenkapital der früheren CashCow, also der besten Einnahmequelle der ÖBB der Rail Cargo, der ÖBB Güterbahn geknabbert. Bei einem Umsatzrückgang von 500 Millionen bedingt durch die Wirtschaftskrise konnte man immerhin 400 Millionen wieder auffangen, gibt sich der scheidende ÖBB Chef Klugar für die Zukunft der Bahn optimistisch, denn die Bahn sei nun auch organisatorisch besser aufgestellt.

Einige Railjets vor Verkauf

Sparen ist aber weiterhin angesagt, so strebt die ÖBB eine Einigung über den Weiterverkauf von 16 neuen Railjet-Garnituren an die tschechische Bahn an. Das sei allerdings noch nicht beschlossen. Tschechien sei interessiert an einer Verdichtung des Netzes Prag - Wien, sagt Klugar. Die ÖBB haben insgesamt 67 Schnellzüge vom Typ Railjet bei Siemens bestellt, Kostenpunkt über 800 Millionen Euro.

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