110-Millionen-Hilfspaket

Griechen vor mageren Jahren

Nachdem am Sonntag das Hilfspaket für Griechenland und den Euro im Ausmaß von 110 Millionen Euro beschlossen worden ist, stehen die Griechen vor drei mageren Jahren. Sie müssen ein scharfes Sparprogramm umsetzen und werden dabei streng von den EU-Partnern und vom IWF überwacht. Die Bevölkerung wird das nicht so einfach hinnehmen.

Abendjournal, 03.05.2010

Harte Zeiten, hohe Streikbereitschaft

30 Milliarden Euro, das ist für ein kleines Land ein gewaltiges Sparprogramm. Auf der einen Seite könnte auch das noch zu wenig sein, um Griechenlands Wirtschaft zu modernisieren und wettbewerbsfähig zu machen. Auf der anderen Seite dürfte es die Griechen völlig überfordern, denn sie haben nicht nur kein Wachstum, sondern ihre Volks-Wirtschaft wird sogar weiter schrumpfen. Daher wird es äußerst schwer sein, das Programm einzuhalten. Zwar sitzen die Europartner und der IWF praktisch mit am Regierungstisch und geben das versprochene Geld nur scheibchenweise heraus, doch glauben viele Beobachter, dass die erhofften Summen nicht herein kommen werden und dass die Bevölkerung nicht bereit ist, alle angekündigten Lohn und Pensionskürzungen und Steuererhöhungen zu tragen.

Am Mittwoch soll ein Generalstreik den Frust der Menschen auf die Straßen bringen. Die akute Zahlungsunfähigkeit ist zwar durch das Hilfspaket vorerst abgewendet, doch es kann sein, dass in ein zwei Jahren doch ein Schuldenausfall droht.

Deutschland: Haben keine Alternative

Das deutsche Kabinett hat heute nach monatelangem zögern die Hilfe beschlossen, als größter Zahler muss Deutschland mehr als 22 Milliarden Euro auf den Tisch legen. Bundeskanzlerin Merkel erklärt den Deutschen, die gegen die Hilfe sind, warum es keine Alternative gibt.

Griechenland jetzt pleite gehen zu lassen, wäre die Deutschen und alle Europäer noch viel teurer gekommen. Denn die Banken halten den Großteil der griechischen Anleihen, und so hätten die Steuerzahler letztlich wieder die Banken retten müssen. Eine Lehre aus der Krise wird sein, sagt Merkel, dass der Stabilitätspakt, den im Moment so viele Länder mit ihren Schulden brechen, strengere Regeln und Sanktionen braucht.

Abendjournal, 03.05.2010

Griechen reagieren empört. In Athen