Ruhe nach schweren Ausschreitungen

Drastisches Sparpaket im Parlament

Das griechische Parlament wird heute über das Sparpaket abstimmen. Es gilt als sicher, dass die sozialistische Regierung das Paket annimmt, sie hat im Parlament die absolute Mehrheit. Allein in den nächsten zwei Jahren muss Athen 30 Milliarden Euro einsparen. Nach den gestrigen schweren Krawallen mit drei Toten ist es jetzt in Athen ruhig.

Mittagsjournal, 06.05.2010

"Chaoten ist Menschenleben egal"

Vor den ausgebrannten Fenstern der Bank legen sie Blumen nieder und zünden Kerzen an. Die Menschen in Athen stehen noch unter Schock und diskutieren über den sinnlosen Tod von drei Bankangestellten. So meint ein Athener, "den Chaoten ist ein Menschenleben egal, sie wollen, dass in Griechenland alles außer Kontrolle gerät."

Täter flüchtig

Die Polizei versucht die Täter zu ermitteln, die Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen, wie ein Vermummter die Scheibend er Bank mit einem Hammer einschlägt, anschließend werfen drei weitere Vermummte Molotowcocktails in das Gebäude. Ein Sprecher der Polizei sagt, es sei schwierig, die Identität der Täter zu ermitteln.

Neue Demonstrationen

Ob es heute in Athen ruhig bleibt, ist fraglich, die Gewerkschaften haben für den späten Nachmittag vor dem Parlament zu weiteren Demonstrationen aufgerufen. Die sozialistische Regierung unter Ministerpräsident Papandreou hat daher die Abstimmung über das Sparpaket vorverlegt. Am Nachmittag soll nun damit begonnen werden.

Mehrheit gesichert

Die Sozialisten verfügen im Parlament über 160 der dreihundert Sitze, es gilt daher als sicher, dass das Paket angenommen wird. Unsicher ist noch, ob die Opposition ebenfalls zustimmt. Die Konservativen regierten in Griechenland von 2004 an bis Oktober vergangenen Jahres, sie stellten mit Ministerpräsident Karamanlis zweimal den Regierungschef.