Forderungen zu Euro-Gipfel

Reformen und "Zurück zur Drachme"

Auch die Opposition gibt Bundeskanzler Faymann eine Liste von Forderungen mit, die er beim Griechenlandgipfel der Eurozone am Freitag in Brüssel vertreten soll. Während die Grünen nach Finanzreformen rufen, verlangen FPÖ und BZÖ, dass die Griechen wieder die Drachme einführen.

Mittagsjournal, 06.05.2010

Reformen für die Zukunft

Die Grünen sind für das Griechenlandhilfspaket. Sie verlangen, dass Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) im Interesse der Steuerzahler am Freitag Reformen für die Zukunft verlangt: Neuregelung des Finanzsektors, europäische Finanzmarktaufsicht, Finanztransaktionssteuer, Regeln für Hedgefonds - und die Banken müssen mitzahlen, verlangt die Grüne Parteichefin Eva Glawischnig.

Grüne: Banken zur Kasse

Die grüne Bundessprecherin auf die Frage, ob Bundeskanzler Faymann morgen mehr Druckmittel habe, als die gute Kraft des Arguments: "Faymann hat das Geld im Rücken, dass Steuerzahler und Parlament als Kredite zur Verfügung stellen. Und wer mithilft, der kann auch mitreden, wenn es um zusätzliche Maßnahmen geht." Helfen müsse man auf jeden Fall. Zur Kasse gebeten werden müssten aber auch Banken und Finanzinstitutionen.

Strache: Weichwährungen wieder einführen

FPÖ-Chef Heinz Christian Strache ist gegen Überweisungen an Griechenland, Faymann solle einfach sagen: "Wir zahlen nichts". Und bezüglich des Euro soll der österreichische Bundeskanzler nach Straches Meinung Verhandlungen darüber verlangen, "im Mittelmeerraum die alten Weichwährungen wieder einzuführen." Das wäre nach Ansicht Straches die einzige Chance, den Euro zu retten und eine Hyperinflation in Zukunft zu vermeiden. Doch Strache rechnet nicht damit, dass Faymann das machen wird, weil er "Politik für Bankdirektoren" betreibe.

Auch BZÖ: "Zurück zur Drachme!"

Das BZÖ will, dass der Bundeskanzler beim Euro-Gipfel dafür eintritt, Griechenland zur Wiedereinführung der Drachme zu bewegen, unter vorherigem teilweisen Schuldenerlass. BZÖ-Chef Josef Bucher formuliert seine Forderung an Werner Faymann im Konjunktiv: "Wenn er der Überzeugung wäre, wie viele andere Experten auch, und Nationalökonomen auf europäischer Ebene, dann würde er diese Varianten zumindest einmal ebspreche4n und als Alternative präsentieren. Das erwarte ich mir von einem verantwortungsvollen Staats- und Regierungschef. Der Gipfel der sechzehn Staats- bzw. Regierungschef der Eurozone findet Freitag Abend in Brüssel statt.