Säumige Firmen sollen mehr zahlen

Behindertenanwalt für höhere Ausgleichstaxe

Behindertenanwalt Erwin Buchinger will Unternehmen, die ihrer gesetzliche Verpflichtung zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung verstärkt nicht nachkommen, vermehrt zur Kasse bitten.

Abendjournal, 06.05.2010

Je mehr desto höher

Bei der Präsentation seiner vorläufigen Bilanz forderte der ehemalige SPÖ-Sozialminister eine progressive Erhöhung der Ausgleichstaxe. Buchinger kann sich vorstellen, dass die Zahlungen mit der Höhe der Nicht-Erfüllung steigen: Ab fünf fehlenden Arbeitskräften würde die Ausgleichstaxe um 50 Prozent erhöht, ab zehn um 100 Prozent und ab 20 auf das Niveau des Mindestlohns verfünffacht. Dieses Modell will der Behindertenanwalt bei Gesprächen mit den Sozialpartnern präsentieren. Ohne derartige Maßnahmen befürchtet der Behindertenanwalt durch Sparmaßnahmen der Regierung "Stillstand bis Rückschritt" in seinem Bereich.

Freikauf um 223 Euro

Schon jetzt können sich Unternehmen, die nicht genug Menschen mit Behinderung beschäftigen, mit monatlich 223 Euro "freikaufen". Je 25 Mitarbeiter muss derzeit eine Arbeitskraft mit Behinderung angestellt werden.