Bauaufsicht wirft das Handtuch
Skylink: Zeitplan wackelt
Die neue Abfertigungshalle Skylink am Wiener Flughafen bleibt Großbaustelle. Nach Hausdurchsuchungen der Staatsanwaltschaft wegen der explodierten Baukosten wurde nun bekannt, dass die erst im Februar eingesetzte Bauaufsicht bereits wieder das Handtuch geworfen hat. Der Zeitplan wackelt.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 07.05.2010
2012 wackelt
2012 soll die neue Abfertigungshalle Skylink fertig sein, doch den Zeitplan einzuhalten wird immer schwieriger. Nach einem Baustopp im vergangenen Jahr, mit den Baufirmen sollten bessere Konditionen ausgehandelt werden, wurden die Bauarbeiten am Flughafen im Februar wieder aufgenommen. Zentrales Element dabei: die Bauaufsicht, die die Koordination auf der Großbaustelle übernehmen soll. Doch gerade die erst im Februar neu eingesetzte Bauaufsicht ist nun schon wieder abgelöst worden. Über die Gründe schweigt man sich bei den beteiligten aus, ein Sprecher des Flughafens bestätigt allerdings, dass der Vertrag einvernehmlich aufgelöst wurde.
Neue eigene Bauaufsicht
Nun hat der Flughafen eine eigene Firma für die Bauaufsicht gegründet, per Inserat werden Mitarbeiter gesucht. Ob nun der Zeitplan 2012 hält wird auch von der neuen Bauleitung zumindest kritisch gesehen.
Branchenkenner bezeichnen den Vorgang hinter vorgehaltener Hand sogar als seltsam, denn die Bauaufsicht ist die zentrale Steuereinheit der Großbaustelle, es werde Monate dauern bis sich das neu formierte Team eingespielt habe.
Keine Stellungnahme von Gabmann
Der für Skylink zuständige Flughafenvorstand Ernest Gabmann war zu keinem Interview bereit. Noch vor wenigen Tagen, bei der Hauptversammlung der Flughafen Wien AG am 29. April sagte Gabmann, bei Skylink sei alles voll auf Kurs. In der Zwischenzeit gab es Hausdurchsuchungen der Staatsanwaltschaft in Zusammenhang mit den Kostenüberschreitungen beim Bau des Skylink, Berge von Akten wurde sichergestellt, ein anonymer Brief ist aufgetaucht, der Gabmann belastet und nun musste auch noch die Bauaufsicht ausgewechselt werden.
Außer den Dementis, die Vorwürfe seinen haltlos, gab es von den Flughafenchefs keine Reaktion, Skylink bleibt wohl noch lange eine Großbaustelle, möglicherweise über 2012 hinaus.