GB nach der Wahl

Verhandlungen über Koalition

Die Gespräche zur Bildung einer neuen Regierung in London werden heute fortgesetzt. Die Liberal-Demokraten werden als möglicher Koalitionspartner heftig umworben, denn nach den Unterhauswahlen können weder die Konservativen noch die Labourpartei allein regieren.

Keine Erfahrung mit Koalitionsverhandlungen

Keiner der drei Parteichefs hat Erfahrung mit den derzeitigen Machtspielen, weder Wahlsieger David Cameron von den Konservativen, noch Wahlverlierer Gordon Brown, der noch amtierende Labour -Premierminister oder Nick Clegg von den Liberal-Demokraten, der zum Königsmacher geworden ist. Cameron ist gleich nach der Wahl auf Clegg zugegangen, schon um zu demonstrieren, dass er das Sagen hat in dieser Pokerrunde. Sein Angebot an die Liberaldemokraten ist aber eher mager.

Wahlrecht als Thema

Der Tory-Chef will über Europa, Einwanderung und Verteidigung überhaupt nicht reden, das Mehrheitswahlrecht steht für ihn außer Frage. Ganz im Gegensatz zum EU-Befürworter Nick Clegg, der für eine Abschaffung des geltenden Wahlrechts kämpft. Dennoch: Ein direktes Gespräch der beiden soll freundschaftlich verlaufen sein. Und im Hintergrund wartet Gordon Brown, er winkt mit einem formellen Koalitionsvertrag und signalisiert Flexibilität in der Frage des Wahlrechts.