Koalitionsgespräche mit Liberaldemokraten

Brown will als Labour-Chef zurücktreten

Der britische Premierminister Gordon Brown will bis Herbst als Chef der Labour-Partei zurücktreten. Gleichzeitig gab er bekannt, dass die Liberaldemokraten unter der Führung von Nick Clegg auch mit Labour "formelle Gespräche" über eine Regierungsbildung beginnen möchten.

Abendjournal, 10.05.2010

Brown steht nicht mehr zur Wahl

Der britische Premierminister Gordon Brown hat seinen Rücktritt als Chef der Labour-Partei in Aussicht gestellt. Er habe seine Partei gebeten, den Prozess für die Wahl eines neuen Vorsitzenden anzustoßen, sagte Brown am Montag in London. Er selber werde dabei nicht zur Wahl stehen.

Liberaldemokraten: Verhandlungen nur ohne Brown

Gleichzeitig erklärte Brown, dass seine Partei mit den Liberaldemokraten offiziell in Koalitionsverhandlungen treten werde. Die Liberalen hatten vor der Wahl angekündigt, dass sie nicht mit Labour eine Koalition bilden wollten, falls Brown weiter an deren Spitze stehe.

Brown sagte, er hoffe, dass beim Parteitag im Herbst ein neuer Vorsitzender im Amt sei.

Labour hat stark verloren

Labour hatte bei der Wahl am Donnerstag stark verloren. Die konservativen Tories waren stärkste Partei geworden, hatten aber mit den Liberalen Verhandlungen über ein Bündnis aufgenommen, weil sie keine absolute Mehrheit bekommen hatten. Brown hatte im Juni 2007 das Amt des Premierministers und Labour-Chefs von seinem Vorgänger Tony Blair übernommen - jedoch ohne gewählt worden zu sein.