Präsidentenwahl auf den Philippinen

Klarer Sieg für Benigno Aquino

Die Präsidentenwahl auf den Philippinen hat Benigno Aquino klar gewonnen, obwohl noch nicht alle Stimmen ausgezählt sind. Der Sohn der früheren Präsidenten Corazon Aquino hat laut Wahlkommission bereits 40 Prozent der Stimmen errungen.

Abendjournal 11.05.2010

Kein Charisma

Er gilt als gradlinig, bescheiden und hartnäckig, Benigno Aquino, auch Noynoy genannt. Doch Noynoy hat kein Charisma und ist kein begnadeter Redner, unbeholfen sucht er oft nach Worten. Und gerade deswegen haben den 50-Jährigen die meisten Filipinos gewählt.

Hohe Erwartungen an Sohn Aquino

Hohe Erwartungen an Sohn Aquino
Mit seiner unscheinbaren Art ist er für viele der Mann von nebenan und total anders als die bisherige Präsidenten Arroyo, die für Korruption und Wahlbetrug steht. Die Erwartungen an Aquino sind hoch, denn er war mit dem Versprechen angetreten die Korruption zu bekämpfen und die Armut zu verringern.

Korruption bekämpfen

Das verspricht er auch in seiner ersten Rede nach der Wahl: "Das Wichtigste ist nun die Bekämpfung der Korruption, wir werden die Macht der Regierung zurückerobern und damit die Macht dem Volk zurückgeben, vor allem in der Bildung, dem Gesundheitswesen und in eine funktionierende Justiz."

Berühmte Eltern

Aquino genießt gerade wegen seiner Eltern auf den Philippinen ein hohes Ansehen, seine Mutter war von 1986 an sechs Jahre lang Präsidentin, ihr 1983 ermordeter Mann war der wichtigste Oppositionspolitiker, der den damaligen Diktator Ferdinand Marcos bekämpfte.

Comeback der Familie Marcos

Doch bei diesen Wahlen wählten die Filipinos aber nicht nur einen Präsidenten, sondern auch ein neues Parlament und dabei gelang mehreren Angehörigen der Familie Marcos ein politisches Comeback. Witwe Imelda sitzt künftig im Repräsentantenhaus in Manila, ihr Sohn Ferdinand im Senat und Tochter Imee wurde zur Gouverneurin einer Provinz gewählt.