Rothemden-Führer erlitt Kopfschuss

Schüsse und Explosionen in Bangkok

Nach den fehlgeschlagenen Bemühungen um ein Ende der Staatskrise in Thailand spitzt sich die Lage zu: Im von Demonstranten besetzten Geschäftsviertel von Bangkok waren am Donnerstag Schüsse und mindestens zwei Explosionen zu hören. Einer der Anführer der Demonstranten erlitt einen Kopfschuss und wurde ins Krankenhaus gebracht.

Abendjournal, 13.05.2010

"Militärchef" der Rothemden

Der durch einen Kopfschuss verletzte Generalmajor Khattiya Sawasdipol ist eine umstrittene Figur. Er hat sich selbst immer als "Militärchef" der Rothemden bezeichnet und verantwortlich für die Sicherheit der Demonstranten in dem besetzten Viertel. Kattiya, besser bekannt als "Seh Daeng" (Kommandant Rot), wird von der thailändischen Regierung als "Terrorist" bezeichnet. Er soll in Dutzende Granatenangriffe involviert sein, die mehr als 100 Menschen verletzt haben sollen.

Notfalls scharfe Munition

Die Regierung setzt gegen die seit zwei Monaten ausharrenden "Rothemden" auf Blockade und Abriegelung, sagte ein Militärsprecher. Die Soldaten würden zunächst Gummigeschoße einsetzen, bei Angriffen aber auch scharfe Munition gegen "Terroristen" verwenden.

Unruhezentrum Geschäftsviertel

Am Mittwoch hatte die Regierung bereits damit gedroht, den Demonstranten im zentralen Geschäftsviertel der Hauptstadt Strom und Wasser abzustellen. Da die Maßnahme auch Hotels, ausländische Botschaften, Krankenhäuser und Schulen betroffen hätte, verzichtete die Regierung jedoch darauf.

Ärzte in Alarmbereitschaft

Am Donnerstagmorgen wurden mehrere Bahnhöfe geschlossen. Die Regierung rief Kliniken auf, für alle Fälle Ärzte und Rettungskräfte in Einsatzbereitschaft zu versetzen. Geschäfte wurden aufgefordert, ihren Mitarbeitern am Freitag freizugeben.