Zweifel an Griechenland

Empörung über Deutsche-Bank-Chef

Einer der wichtigsten Protagonisten auf dem Finanzmarkt lässt mit einer Aussage aufhorchen: Womöglich könne Griechenland seine Kredite nicht vollständig zurückzahlen. Diese Aussage - Donnerstagabend im ZDF getätigt - kommt vom Chef der Deutschen Bank Josef Ackermann. Dieses Statement könnte Gift für die Märkte sein, sagen Kritiker.

Mittagsjournal, 14.05.2010

Zweifel an Rückzahlung

"Ob Griechenland über die Zeit wirklich in der Lage ist, diese Leistungskraft aufzubringen, das wage ich zu bezweifeln", sagte Ackermann in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". Dazu bedürfte es "unglaublicher Anstrengungen". Dennoch müsse Griechenland stabilisiert werden. Wenn das Land "fallen würde", würde dies mit großer Sicherheit auch auf die anderen Länder übergreifen und könnte zu "einer Art Kernschmelze" führen.

Zerbrechliches Vertrauen

Kritiker meinen, Ackermann sollte mit seinen Formulierungen vorsichtiger sein. Immerhin habe man mit dem Milliardenpaket etwas Ruhe in die Märkte gebracht. Seine jetzigen Aussagen könnten Irritationen auslösen und das Vertrauen in das Hilfspaket und letztlich in Griechenland wieder erschüttern.

Optimismus für Italien und Spanien

Zuversichtlich ist Ackermann dagegen bei Italien und Spanien. Er glaube, dass beide Länder mit dem jetzt für den Euroraum vereinbarten Rettungsschirm stabilisiert werden könnten und dann "stark genug sind, um die Schulden zu bedienen". Dadurch werde "die Ansteckungsgefahr liquidiert oder reduziert". Bei Portugal sei "es schon etwas schwieriger".