Medwedew in Kiew

Ukraine und Russland: engere Kooperation

Der Besuch des russischen Präsidenten Dmitrij Medwedew in der Ukraine wird von Protesten begleitet. Medwedew und sein Amtskollege Viktor Janukowitsch haben eine Reihe von Verträgen zur engeren wirtschaftlichen und politischen Zusammenarbeit unterzeichnet.

Abendjournal, 17.05.2010

Engere Zusammenarbeit

Nieder mit den Lakaien Moskaus - mit diesem Schlachtruf haben mehrere Hundert Demonstranten in Kiew gegen die Unterzeichnung eine Reihe von Verträgen zwischen Russland und der Ukraine protestiert. Dabei geht es um die engere Zusammenarbeit im Bereich der Atomenergie, der Luftfahrts- und der Weltraumindustrie, außerdem wurde ein Abkommen zur Demarkation der Grenze zwischen den beiden Ländern unterschrieben.

Kranzniederlegung

Die Präsidenten Medwedew und Janukowitsch haben Kränze am Grab des unbekannten Soldaten niedergelegt und auch das sogenannte Golodomor-Denkmal besucht - das Denkmal soll an die von Stalin herbeigeführte Hungerkatastrophe in den 1930 erinnern, bei der bis zu 5 Millionen Menschen gestorben sind. Die Erinnerung an den Golodomor war ein persönliches Anliegen des im Februar abgewählten Präsidenten Juschenko. Dass Medwedew das Denkmal besucht hat gilt daher als Überraschung.

EU- und Russland-Option offen

Beide Seiten haben betont wie gut die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sich seit der Wahl von Janukowitsch entwickelt haben. Zu den Plänen der Ukraine, die Kontakte nicht nur zu Russland sondern auch zur Europäischen Union zu verbessern sagte Medwedew, das sei das gute Recht des Landes. Angesichts der Euro- und Finanzkrise in Europa sollten die Ukrainer sich das aber noch einmal sehr genau überlegen.