Sorge ums Budget
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Österreich sei als Wissenschaftsstandort "verbesserungsfähig" meint die Akademie der Wissenschaften und sorgt sich unter anderem ums Budget; das Akademie-Präsidium wandte sich daher an die Presse.
8. April 2017, 21:58
In einem finanziellen Dilemma stecke die Österreichische Akademie der Wissenschaften, meint deren Generalsekretär, der Professor für Osteuropäische Geschichte, Arnold Suppan: einerseits seien die Forschenden international anerkannt, würden zunehmend international publizieren und geehrt - andererseits fehle der Akademie Geld - beispielsweise für neue Großgeräte oder Baumaßnahmen.
Das Budget sei zwar durch die Bundesregierung vorgezeichnet und sehe eine leichte Steigerung vor, doch a) seien damit steigende Kosten für Personal und Sachaufwand nicht abzudecken und b) sei sich die Akademie der internationalen Finanzkrise bewusst.
Arnold Suppan: "Es ist jetzt sehr die Frage, ob die Bundesregierung in der Lage sein wird, hier entsprechende Konsequenzen zu ziehen. Es ist nicht nur die Forderung an das Wissenschaftsministerium, es bedarf einer Gesamtanstrengung der Bundesregierung, der Forschung die entsprechenden Mittel zur Verfügung zu stellen."
Vom Wissenschaftsministerium heißt es dazu auf Anfrage: Der Reformprozess der Akademie sei im Gang - dafür brauche es ein sicheres Budget, das sei auch Ziel des Ministeriums. Derzeit werde daran gearbeitet, auch mit der Akademie der Wissenschaften Leistungsvereinbarungen abzuschließen werden - im Sinne der Planungssicherheit.
In Summe ortet die Österreichische Akademie der Wissenschaften kein gutes Wissenschaftsklima in Österreich - um dies zu ändern, schlägt sie abgesehen von einer verlässlichen und langfristigen Finanzierung für Wissenschaft und Forschung u.a. vor, die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften aufzuwerten und ihre Funktion für das kulturelle, gesellschaftliche und politische Profil des Landes zu würdigen; weitere Vorschläge: mehr Geld der Grundlagenforschung zur Verfügung zu stellen; und gleichzeitig nicht mehr strikt zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung zu trennen.