Besuch von Nordkorea-Konflikt überschattet

Clinton in China

In Peking habe heute Gespräche zwischen China und den USA begonnen. Die US-Delegation führen diesmal Finanzminister Geithner und Außenministerin Clinton an. Das Treffen ist von der Eskalation zwischen Nordkorea und Südkorea nach der Versenkung eines südkoreanischen Kriegsschiffes überschattet.

Wechselkurs soll angepasst werden

Die Wunschliste der USA an China ist lang: Man streitet über Menschenrechte, intellektuelles Eigentum, Exporte und vor allem über den Kurs des Renmimbi, den die USA als künstlich niedrig ansehen. Der Wechselkurs werde schrittweise angepasst, versichert der chinesische Präsident Hu Jintao heute am Beginn der Gespräche.

Südkorea will UN-Sicherheitsrat anrufen

Während Hu dazu aufruft, im Wirtschaftsfragen noch enger zusammenzuarbeiten, lenkt US-Außenministerin Clinton die Aufmerksamkeit auf ein anderes Dauerthema. Dass Nordkorea im März ein südkoreanisches Kriegsschiff versenkt und dabei 46 Soldaten getötet hat, wollen die USA nicht unbeantwortet lassen. Ebenso wenig will das Südkorea. Nordkorea werde für seine Provokationen einen angemessenen Preis zahlen, sagt der südkoreanische Präsident Lee heute. Er will den Zwischenfall vor den UN-Sicherheitsrat bringen.

China hat Schlüsselrolle

Provokationen haben Folgen, sagt auch die US-Außenministerin, die schon vor ihrem Eintreffen in China klar gemacht hat, dass sie eine internationale Antwort auf das Problem sucht. Hier kommt China eine Schlüsselrolle zu. Es scheint das letzte Land zu sein, mit dem Nordkorea noch spricht, oder umgekehrt. Erst unlängst wurde der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-il in Peking empfangen. Ob er dabei auch gewarnt worden ist, weiß man nicht. Offiziell äußert sich China auch jetzt zurückhaltend zum Konflikt und ruft zur Mäßigung auf.