Beziehung auf Tiefpunkt

Prekäre Lage auf koreanischer Halbinsel

Das verbale Säbelrasseln zwischen Nord- und Südkorea wird lauter. Nachdem eine internationale Kommission festgestellt hat, dass ein südkoreanisches Kriegsschiff von Nordkorea torpediert wurde, hat Südkorea Strafmaßnahmen ergriffen und will den Fall vor die UNO bringen. Unterstützung kommt aus den USA.

Mittagsjournal, 24.05.2010

Südkoreanisches Kriegsschiff torpediert

Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea sind wohl auf einem neuen Tiefpunkt angelangt. Südkoreas Präsident Lee Myung-bak hat den Handel mit Nordkorea auf Eis gelegt, die Schifffahrtsrouten gesperrt und verlangt eine Entschuldigung Nordkoreas für die Torpedierung eines Kriegsschiffes Ende März und den Tod von 46 Seeleuten. Außerdem will er den Fall vor den Sicherheitsrat der UNO bringen. In einer Fernsehansprache meinte er heute Nacht: "Wir haben die Brutalität von Nordkorea immer wieder geduldet, weil wir Frieden wollten. Aber jetzt ist alles anders. Ich werde Nordkorea zur Rechenschaft ziehen."

USA sagen Südkorea Unterstützung zu

Nordkorea hat schon unverhohlen mit Krieg gedroht, sollte Südkorea Vergeltung üben. Dabei wurde auch auf die Atomwaffen Nordkoreas hingeweisen. US-Außenministerin Clinton hält die Lage für heikel. Die USA werden Südkoreas Verteidigung unterstützen, sagte sie bei einem Besuch in China. "Präsident Obama hat außerdem eine engere militärische Zusammenarbeit angeordnet, um vor künftigen Aggressionen abzuschrecken." Die Bemühungen um Aussöhnung zwischen Nord- und Südkorea scheinen vorerst zu Ende zu sein.