Erster Erfolg: Ölfluss vorerst gestoppt

Größte Ölkatastrophe aller Zeiten

Der Ölkonzern BP kämpft weiter gegen das Ölleck im Golf von Mexiko und hat dabei erste Erfolge: Aus dem Loch tritt vorerst kein Öl mehr aus. Allerdings ist die Ölkatastrophe vermutlich die größte Öl-Umweltkatstrophe, die die Welt bisher erlebt hat. Aus dem Bohrloch ist nach Schätzungen der US-Regierung weitaus mehr Öl ausgetreten als bisher zugegeben.

Abendjournal, 27.5.2010

Fünf Mal mehr Öl als angenommen

Nach Angaben des nationalen geologischen Instituts USGS liegen die Schätzungen mehrerer Regierungsexpertenteams zwischen 12.000 und 25.000 Barrel pro Tag. Das wäre bis zu fünf Mal so viel wie der britische Energiekonzern BP bisher vermutet hat. Der Konzern ging davon aus, dass seit der Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" am 20. April täglich etwa 5.000 Barrel ins Meer fließen. Einige Experten hielten jedoch schon seit längerem eine weit größere Menge für wahrscheinlich.

Leck nicht endgültig geschlossen

Der Ölfluss aus dem Bohrloch ist bisher durch den massiven Beschuss mit riesigen Schlamm-Mengen lediglich vorübergehend gestoppt worden. Der Austritt von Öl und Gas aus dem Bohrloch ist lediglich zeitweise durch den Gegendruck des Schlamms unterbrochen, der in die Quelle gepumpt wird. Der Vorgang verlaufe nach Plan weiter, sei aber eben noch nicht abgeschossen, heißt es. Es sei noch zu früh, um endgültig von einem Erfolg zu sprechen.

Seebohrungen werden gestoppt

Als Konsequenz aus der Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko wollen die USA in den kommenden sechs Monaten keine neuen Tiefsee-Ölbohrungen mehr genehmigen. Die US-Regierung brauche die Zeit, um die Gründe für die Ölpest vor der US-Küste zu untersuchen, erklärte ein Regierungsberater. Demnach will die Regierung auch die Sicherheitsvorschriften für Ölbohrungen auf offener See und die Kontrollen auf Bohrinseln verschärfen. Die bisherige Leiterin der Behörde zur Überwachung der Ölbohrungen wird entlassen.