Israel weist 600 Helfer aus

Gaza-Aktivisten kommen frei

Innerhalb von zwei Tagen wird Israel alle 600 inhaftierten Mitglieder des Gaza-Hilfskonvois für die Palästinenser freilassen. Derzeit werden sie in einem Gefängnis in der Negev-Wüste festgehalten. Bei der Erstürmung der Gaza-Hilfsflotte hatten israelische Soldaten am Montag neun Aktivisten erschossen.

Freilassung ohne Anklagen

Noch in der Nacht hat Israel begonnen, die ersten vorwiegend aus arabischen Ländern stammenden Gaza-Aktivisten von Beersheva in der Negev-Wüste zur jordanischen Grenze zu bringen. Die anderen Aktivisten aus insgesamt 37 Staaten würden in den nächsten 48 Stunden Israel verlassen können, versichert ein Regierungssprecher. Die meisten werden mit Bussen zum Flughafen Ben Gurion gebracht. Anklagen wird es keine geben.

Krimiautor Mankell wieder frei

Zu den Aktivisten gehört auch der schwedische Krimiautor Henning Mankell, der bereits freigelassen wurde. Auf dem Heimflug sagt Mankell, er befürworte Sanktionen gegen Israel: „Es ist Zeit für Sanktionen, wir haben so vieles versucht, doch Israel will einfach nicht hören. Nun sollten wir unsere Erfahrungen im Fall Südafrika nutzen, wir wissen, dass Sanktionen gegen das frühere Apartheid Regime große Wirkung hatten, es dauert einige Zeit, aber es funktioniert. „

Ministerpräsident Netanyahu bleibt hart

Unterdessen hat Israel damit begonnen, einen Teil der Hilfslieferungen von den geenterten Schiffen auf dem Landweg in den Gazastreifen zu transportieren. Darunter sind Medikamente, Rollstühle und Lebensmittel. Doch Ministerpräsident Benjamin Netanyahu betont, Israel werde die Seeblockade des Gazastreifens nicht aufgeben. Diese Blockade sei notwendig, um den Waffenschmuggel zu verhindern. Die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton bezeichnet gestern die Lage im Gazastreifen als inakzeptabel. Die USA unterstützten eine Untersuchung des Angriffs auf die Hilfsflotte für den Gazastreifen, bei der am Montag mindestens neun Menschen getötet wurden.

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