Zwei Tage nach blutigem Angriff

Israel schob Gazastreifen-Aktivisten ab

Zwei Tage nach dem Militäreinsatz gegen die internationale Gaza-Hilfsflotte hat Israel die meisten der mehr als 600 festgenommenen Ausländer abgeschoben. Der Großteil kam aus der Türkei, die bislang als einziger Freund Israels in der Region galt.

Abendjournal, 02.06.2010

Türkei bedankt sich bei USA

Das Verhältnis zwischen Israel und der Türkei ist mehr als nur abgekühlt, aber jetzt scheint die Türkei wieder bereit zu sein, die Wogen zwischen den beiden Staaten zu glätten. Außenminister Ahmet Davutoglu erklärt, man wolle die Beziehungen zu Israel wieder normaliseren, wenn Israel die Gaza-Blockade aufhebt.

Und der Außenminister bedankt sich ausdrücklich für die Solidarität, die Washington bei der Verurteilung der israelischen Militäraktion gezeigt habe. Spätestens jetzt weiß man, dass die USA in dem Konflikt zwischen den beiden Staaten vermitteln.

Die israelische Regierung ist ohnehin nicht an einem Abbruch der Beziehungen interessiert, sie hat die Familien türkischer Diplomaten zum Verlassen des Landes aufgefordert, die Diplomaten selbst dürfen bleiben.

Neues Schiff ist unterwegs

Aber mittlerweile bahnt sich ein neuer Konflikt an. Ein Schiff mit Hilfsgütern und 15 pro-palästinensischen Aktivisten aus Irland, die Rachel Corrie hält Kurs auf Gaza.

"Wir sind entschlossener denn je, unsere Mission fortzusetzen", erklärt Derek Graham der Kommandant in einem Interview für den irischen Radiosender RTE, wenn wir nicht liefern sind die anderen umsonst gestorben.

In Irland ist man offensichtlich schon sehr besorgt, Ministerpräsident Brian Cowen droht Israel mit schwersten Konsequenzen, sollte einem irischen Staatsbürger Schaden zugefügt werden.