Musik, inspiriert von Afrika
"Began in Africa" im Porgy & Bess
Zweimal hat der Wiener Jazzclub Porgy & Bess bereits den Programm-Schwerpunkt "Began in Africa" veranstaltet. Dass ab 11. Juni die erstmals von einem afrikanischen Land ausgetragene Fußball-Weltmeisterschaft angepfiffen wird, ist nun Anlass für die dritte Ausgabe.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 05.06.2010
Die Wurzeln des Jazz liegen in Afrika, und an diesen Ursprung begibt sich das Porgy & Bess von 7. bis 12. Juni. Das kontrastreiche Programm, das gemeinsam mit der Organisation "Kulturen in Bewegung" zusammengestellt wurde, soll die Ausprägungen und Verzweigungen afrikanischer Musik widerspiegeln und aktuelle Entwicklungen - auch außerhalb des Kontinents - aufzeigen. Immer noch gängige Klischeevorstellungen von afrikanischer Musik will Mitorganisator Horst Watzl brechen. Traditionelle Trommelgruppen wird man im Porgy & Bess also vergeblich suchen.
Von Côte d'Ivoire bis nach New York
Über soziale Themen, etwa die Stellung der Frauen und Kinder in Afrika, singt die Mittzwanzigerin Doubet Gnahoré, in Côte d'Ivoire geboren. Verschiedenste afrikanische Sprachen verwendet sie, und sie nennt sich selbst "Panafrikanerin".
Ein Höhepunkt des einwöchigen "Began in Africa"-Schwerpunktes wird, das prognostiziert der Leiter des Porgy & Bess Christoph Huber, der Auftritt des Afro-Amerikaners Randy Weston am Mittwoch, dem 9. Juni sein. 1926 in New York geboren, spürt der Jazzpianist und Komponist der Afrikanisierung der Musik nach.
Transkontinentale Kooperationen
Christoph Huber hofft, dass das Interesse an Afrika auch nach der Fußball-WM nicht abbricht. Ein Interesse, das für Jazz-Musiker und -Liebhaber selbstverständlich ist, sich aber auch auf andere Bereiche erstrecken sollte, so Horst Watzl: "Der Kontinent braucht permanente Aufmerksamkeit und Kooperationen, nicht nur auf kultureller Ebene. Diese sind die einzige Möglichkeit zusammenzukommen."
Mit dem Auftritt einer österreichisch-afrikanischen Formation wird der Schwerpunkt "Began in Africa" am Abend des 7. Juni 2010 eröffnet: Otto Lechner und Windhund treffen auf Sekembuke und Siga, zwei Zumari-Horn-Spieler von der ostafrikanischen Insel Sansibar. Die arabisch und afrikanisch inspirierte Hornmusik aus Tansania verschmilzt mit der Improvisation von Otto Lechner am Akkordeon, Melissa Coleman am Cello und Karl Ritter an der Gitarre.
Beginn der Konzerte ist jeweils 21:00 Uhr, Veranstaltungsort ist das Porgy & Bess in der Wiener Innenstadt.
Service
"Began in Africa", 7. bis 12. Juni 2010, Porgy & Bess,
Ö1 Club-Mitglieder bekommen ermäßigten Eintritt (zehn Prozent).
Porgy & Bess
Dobet Gnahoré
Windhund Records
Otto Lechner