WWF fordert mehr Schutz für March-Thaya-Auen

27. April 2017, 15:40

Ein entsprechendes Manifest wird von Prominenten der österreichischen Ökologie-Bewegung wie Freda Meissner-Blau, Bernd Lötsch und Helmut Pechlaner unterstützt.

Ein Hotspot der Artenvielfalt

Seeadler, Eisvogel, Auhirsch, Fischotter, Molche, Urzeitkrebse, Libellen und hunderte Arten mehr - vielfältig und divers belebt sind die March-Thaya-Auen im Nordosten Österreichs.

Ein Hotspot der Artenvielfalt, so die Geschäftsführerin des WWF, Hildegard Aichberger:"Was wir leiden sehen ist, dass alle Indikatoren, die für die Artenvielfalt stehen nach unten zeigen. Das heißt, man sieht, dass der derzeitige Schutz zu wenig ist. Es sterben Tierarten aus, es sind Tierarten immer mehr bedroht, wir finden sie immer weniger, wie zum Beispiel den Rotmilan.

Bisherige Schutz zu gering

Mehrere internationale Abkommen schützen die Region - wie die Ramsarkonvention, die EU-Wasserrahmenrichtlinie, die Fauna-Flora-Habitatrichtlinie und die Vogelschutzrichtlinie der EU. Aus Sicht des WWF wäre aber der Status "Nationalpark" erstrebenswert - denn damit wäre die Au-Landschaft vor diversen Eingriffen geschützt.

WWF-Chefin Aichberger nennt ein paar Beispiel:"Das sind zum Teil kleine Bedrohungen, wie die Entwicklung von Gewerbeparks, aber es gibt auch ganz, ganz große Bedrohungen. Drei große Beispiele, das eine ist ein Straßenprojekt, die S8, die sechsspurig mitten durch das Herz dieses Gebietes fahren sollte. Andererseits ein Kraftwerksprojekt auf der slowakischen Seite, dessen Rückstau im Prinzip das gesamte Gebiet überstauen würde und als drittes Beispiel: Ein Schifffahrtskanal der Donau, Elbe und Oder verbinden soll, und der letztendlich auch das aus für die Region wäre."

Die Diskussion über die Einrichtung eines Nationalparks March-Thaya-Auen in der Dreiländerregion ist nicht neu - doch mittlerweile seien Slowakei und Tschechische Republik mit an Bord, so der WWF; und mittlerweile wisse man mehr um die wirtschaftlichen Chancen für eine Region durch Nationalparks.