Obama: Direkter Eingriff in Friedensverhandlungen

USA ohne Erfolge im Nahen Osten

Mit dem Amtsantritt von US-Präsident Barack Obama und seiner historischen Ansprache in Kairo waren die Hoffnungen groß: Der Neuanfang für den Nahost-Friedensprozess hat sich aber bisher nicht bewahrheitet. Der Nahost-Experte Daniel Kurtzer erwartet sich daher, dass Obama nun massiv in die Friedensverhandlugnen eingreifen wird. Es gebe kein Alternative zur Zweistaatenlösung.

Keine Erfolge bisher

Mit dem Amtsantritt von US Präsident Barack Obama und seiner historischen Ansprache in Kairo waren die Hoffnungen groß: ein möglicher Neuanfang für den Nahost Friedensprozess, die Aussicht auf eine Verbesserung der Beziehungen zwischen den USA und der muslimischen Welt. Doch eineinhalb Jahre später hat Obama kaum Erfolge vorzuweisen. Der Nahostkonflikt scheint verfahrener denn je, sogar die Türkei wendet sich immer mehr von den USA ab.

Mittagsjournal, 12.06.2010

Obama fest entschlossen

Daniel Kurtzer war jahrelang Botschafter in der Region. Als ausgewiesener Nahostexperte unterrichtet er derzeit Nahoststudien an der Princeton University. Er sagt im Ö1-Interview, dass die Nahost-Politik der USA im vergangenen Jahr viele Rückschläge erlitten hat. Barack Obama bleibe aber entschlossen eine Lösung zu finden, man sehe das auch am Kampf für die Gesundheitsreform.

"Keine Alternative zur Zweistaatenlösung"

Bis jetzt habe man zugelassen, dass die betroffenen Parteien die Umfang und die Geschwindigkeit des Friedensprozesses bestimmten. Jetzt werde allerding Barack Obama das Heft in die Hand nehmen und einen Plan vorgeben, sagt Kurtzer. Er erwarte sich nicht viel von den aktuellen indirekten Gesprächen. Für Kurtzer gibt es keine Alternative zu der Lösung, dass Israelis und Palästinenser in zwei unabhängigen Staaten nebeneinander leben.

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