Ausnahmezustand ohne Wirkung
Kirgistan bittet Russland um militärische Hilfe
Die kirgisische Übergangspräsidentin Rosa Otunbajewa hat Russland wegen der schweren Unruhen im Süden des Landes um militärische Unterstützung gebeten. Ohne Hilfe von außen könne die Übergangsregierung die Gewalt nicht unter Kontrolle bringen, sagte Otunbajewa am Samstag in Bischkek.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 12.06.2010
Kampf zwischen Ethnien
Bei den schweren Unruhen wurden nach Regierungsangaben mindestens 49 getötet und mehr als 650 verletzt. Die Kämpfe zwischen ethnischen Kirgisen und Angehörigen der usbekischstämmigen Minderheit dauerten am Samstag weiter an. Die Ausschreitung in der zweitgrößten Stadt Osch im Süden des Landes sind die schwersten seit dem politischen Umsturz im Kirgistan im April.
Häuser von Usbeken in Flammen
Mehrere Häuser in Wohnvierteln der usbekischstämmigen Minderheit standen Samstag früh noch immer in Flammen, und in den Straßen waren Schüsse zu hören. Nach Angaben der Polizei und nach Berichten von Bewohnern trafen mit Eisenstangen und automatischen Waffen bewaffnete junge Kirgisen aus anderen Teilen des Landes in Osch ein, wo die Behörden am Freitag den Ausnahmezustand verhängt hatten.
Parlamentswahlen im Oktober
Die Lage in dem zentralasiatischen Staat ist seit dem Sturz von Präsident Bakijew Anfang April gespannt, bei Unruhen kamen damals 85 Menschen ums Leben. Am 27. Juni wird in einem Referendum über eine neue Verfassung abgestimmt, und im Oktober sollen Parlamentswahlen abgehalten werden. (Text: APA, Red.)