UNO sorgt sich um Flüchtlinge

Ausnahmezustand in Kirgistan

Fast 200 Tote, zahllose Verletzte, zehntausende Flüchtlinge. Die Unruhen im Süden Kirgistans führen auch in den Nachbarstaaten zu immer größerer Beunruhigung. Die UNO hat die Regierung in Kirgistan aufgefordert, alles zu tun, um die Gewalt zu beenden. Beunruhigt sind UN-Vertreter vor allem über das Schicksal der Flüchtlinge.

Mittagsjournal, 15.06.2010

Kein Platz mehr in Usbekistan

Die Grenzen Usbekistans sind für Flüchtlinge aus Kirgistan gesperrt worden. Rund 45.000 Flüchtlinge sind bereits bei den usbekischen Behörden registriert. Es handelt sich dabei ausschließlich um Erwachsene, über die Zahl der Kinder gibt es keine genauen Angaben. Der usbekische Vizepremier Aripow sagt: "Wir haben keinen Platz mehr".

UNO: 100.000 Flüchtlinge

Angesichts des nicht abreißenden Flüchtlingsstroms haben die Vereinten Nationen Humanitäre Korridore gefordert. Der stellvertretende Generalsekretär Lynn Pascoe spricht von 100.000 Flüchtlingen. Die vereinten Nationen wollen jetzt auch Usbekistan unterstützen, damit mehr Flüchtlinge aufgenommen werden können.

Strom- und Gasversorgung abgebrochen

Erste Hilfsgüter sind bereits am Flughafen von Osch eingetroffen. Decken, Lebensmittel und Nahrung, denn es fehlt an allem. Anna Nelson vom internationalen Rot-Kreuz Komitee betont, dass es auch kein Wasser gibt: "Es gibt keinen Strom und kein Gas, und daher auch keine Wasserverteilung, weil alles strombetrieben ist."

Ausländer werden evakuiert

Die kirgisische Übergangsregierung befürchtet eine Ausweitung der Gewalt vom Süden des Landes auf Gebiete im Norden und die Hauptstadt Bischkek. Nach den Ausschreitungen in der Stadt Osch werden ähnliche Übergriffe in Dschalal-Abad erwartet. Der Ausnahmezustand wurde ausgerufen und die Behörden haben begonnen, ausländische Bürger zu evakuieren. Laut dem kirgisischen Außenministerium wurden bereits 1.100 Ausländer ausgeflogen.

Russland wird kein Militär entsenden, jedoch Kriegsmaterial. Panzer und Hubschrauber. Es gäbe genug Soldaten hört man aus Moskau. Sie seien aber zu schlecht ausgerüstet um die Lage in den Griff zu bekommen.