Rede an Nation wegen Ölpest

Obama will "Zukunft mit sauberer Energie"

US-Präsident Barack Obama hat sich aus dem Weißen Haus in einer Rede an die Nation gewandt. Der Grund war die Ölpest am Golf von Mexiko. Obama versprach in seiner Rede, die Folgen der Umweltkatastrophe zu beseitigen und BP für alle entstandenen Kosten zur Kasse zu bitten.

Morgenjournal, 16.06.2010

"Zukunft mit sauberer Energie"

Die schlimmste Ölpest der US-Geschichte hat nach den Worten von Präsident Obama überdeutlich gemacht, dass kein Weg an sauberen Energien vorbeiführt. "Die Tragödie vor unserer Küste ist die bislang schmerzlichste und stärkste Erinnerung daran, dass jetzt die Zeit für eine Zukunft mit sauberen Energien ist", sagte Obama. Jetzt sei der Augenblick gekommen, "eine nationale Mission für amerikanische Innovation zu entfesseln", betonte Obama in der ersten Ansprache seiner Amtszeit aus dem Oval Office. "Die Folgen unserer Untätigkeit sind jetzt klar vor unseren Augen."

Aufräumen dauert Jahre

Zugleich versprach er einen Kampf gegen die Ölkatastrophe mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. "In den nächsten Tagen und Wochen" solle erreicht werden, dass bis zu 90 Prozent des ausströmenden Öl aufgefangen werden könnten. Obama verteidigte die Bemühungen der Regierung seit Beginn der Katastrophe vor acht Wochen, die er mit einer Epidemie verglich. Es werde allerdings Monate, wenn nicht gar Jahre dauern, bis die Folgen der Ölpest beseitigt seien, räumte er ein.

Fonds für Schadenersatz

Der Präsident kündigte einen unabhängig verwalteten Fonds an, damit Schadensersatzforderungen als Folge der Ölpest "fair und zeitnah" erfüllt werden. "Dieser Fonds wird nicht von BP kontrolliert werden", betonte Obama. Am Mittwoch werde er sich mit dem BP-Aufsichtsratsvorsitzenden Carl-Henric Svanberg treffen und ihn darüber informierten, "so viel Mittel zur Verfügung zu stellen wie nötig, um Arbeiter und Geschäftsleute zu entschädigen, die durch die Rücksichtslosigkeit seines Unternehmens Schaden erlitten".

Taktischer Optimismus Obamas

USA-Korrespondent Hanno Settele im Morgenjournal-Gespräch mit