Regierung zieht Konsequenzen aus der Krise
GB: Strengere Regeln für Finanzaufsicht
Die britische Zentralbank erhält als Konsequenz aus der Krise erweiterte Befugnisse zur Kontrolle des Finanzsektors. Die Notenbank soll künftig die Aufgaben von der Finanzmarktaufsicht FSA übernehmen. Die Bank of England erhält außerdem die Möglichkeit, einzelne Kreditinstitute zu überwachen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 17.06.2010
Große Änderungen
Auf den größten Finanzplatz Europas – die Londoner City – kommen große Änderungen zu. Die Bank von England wird zum Super-Regulator, das hat der neue konservative Schatzkanzler George Osborne in seiner Rede am Abend vor der Elite der Finanzindustrie angekündigt. Osborne zerschlägt die von der Labour Vorgängerregierung gegründete Finanzaufsichtsbehörde FSA. Jener Teil, der bisher die Banken überwacht hat, wird in die Bank von England eingegliedert. Auch die Bankenabgabe kommt fix und Osborne betont, er werde weitere Einschnitte bei Banker Boni und Gehältern einfordern.
System hat versagt
Jeder britische Schatzkanzler tritt einmal im Jahr bei einem glamourösen Bankett im Mansion House, einem Palast in der Londoner City vor die Finanzelite. Dieses Mal bekommen die Großen der Stadt umfassende Änderungen bei der Bankenregulierung zu hören. Das bisherige dreier System bestehend aus Finanzaufsichtsbehörde, Schatzkanzleramt und Bank von England habe in der Finanzkrise spektakulär versagt, sagt George Osborne.
Mehr Macht an Bank von England
Niemand habe die Höhe der Schulden kontrolliert und als die Krise kam habe keiner gewusst wer zuständig ist. Osborne gibt der Bank von England mehr Macht, die Finanzaufsichtsbehörde, gegründet von Labour Vorgänger Gordon Brown, wird abgeschafft und zerschlagen, es entstehen zwei neue Behörden, die sich auf Verbraucherschutz- und Wirtschaftskriminalität beschränken.
Die Bank von England reguliert und überwacht künftig die Finanzinstitute. Zudem entsteht in der Bank von England eine neue Kommission für Finanzpolitik. Sie soll das Überhitzen der Märkte verhindern und damit die Stabilität der britischen Wirtschaft sicherstellen. Osborne will aber noch weitergehen und die Struktur der Banken überprüfen, man müsse sich fragen, wie Großbritannien die Heimat der erfolgreichsten globalen Banken sein könnte, ohne dass der britische Steuerzahler inakzeptablen Risiken ausgesetzt werde.
Bankenabgabe kommt
Der Schatzkanzler bestätigt, dass die Bankenabgabe kommt und dass er weitere Einschnitte bei Boni und Gehältern einfordern werde.
Bis in zwei Jahren soll die Umstrukturierung der Regulierungsbehörden abgeschlossen sein. Der neue Schatzkanzler glaubt, er kann damit eine Wiederholung der Finanzkrise verhindern. Was aber wenn die nächste Krise anders als die vergangene ist? Die Bank von England trägt auf jeden Fall eine große Bürde.