Hohn aus dem Weißen Haus

BP-Chef beim Segeln

BP hat die Situation im Golf von Mexiko weiterhin nicht unter Kontrolle. Noch immer ist das Unternehmen weit davon entfernt, den Großteil des ausströmenden Rohöls abzufangen. Ein urlaubender Boss sorgt außerdem für ein weiteres PR-Desaster für den Weltkonzern.

Abendjournal, 20.06.2010

Entspannt bei einer Segelregatta

Tony Hayward, der smarte Brite mit dem distinguierten Akzent, war das Gesicht der Ölkatastrophe im Golf von MexiKo. Das war bis gestern, als er nach einer Reihe von aufgesuchten Fettnäpfchen nach England zurückbeordert wurde. Und selbst dort verursacht Hayward noch Irritationen: Der als Katastrophenkommunikator nur mäßig begabte Multimillionär wurde entspannt bei einer Segelregatta in den sauberen Gewässern vor England gesehen.

Spott aus dem Weißen Haus

Barack Obamas Stabschef Rahm Emanuel fand am Sonntag nur noch Spott für Hayward, der sich vor kurzem beklagt hatte, dass er sein Leben wiederhaben wolle. Jetzt hat er es wieder, sagt Emanuel, und man kann als sicher annehmen, dass Hayward keine zweite Karriere als Marketingberater haben wird.

Methangaswolken unter Wasser

In Sichtweite der Explosionsstelle draußen in Golf ankert unterdessen das Forschungsschiff Cape Hatteras. 12 Forscher an Bord untersuchen dort, ob es die vielzitierten und von BP bestrittenen Unterwasserwolken aus Öl und Methangas gibt oder nicht. Während unseres Besuchs auf dem Schiff wurden erste Ergebnisse der Unterwassermessungen bekannt. Forscher David Valentine berichtet, dass er in etwa 1.100 Meter Tiefe eine 100.000 fach höhere Methankonzentration als normal gemessen hat. Es scheint, als ob die Unterwasserwolken aus Öl und Methangas nicht nur in der Phantasie besorgter Umweltschützer existieren.

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