Greenpeace zur Situation im Golf von Mexiko

Die Folgen der Ölkatastrophe

Vor zwei Monaten, am 22. April explodierte im Golf von Mexiko die Ölplattform "Deepwater Horizon". Mit welchen Folgen haben wir abgesehen von ölverschmierten Vögeln, verschmutztem Wasser und verklebten Strände zu rechnen?

Um ehrlich zu sein, meint Kumi Naidoo, Chef von Greenpeace International, die Langzeit-Folgen des Ölteppichs im Golf von Mexiko seien nicht abschätzbar. Nur so viel: verheerend.

Abgesehen von den Vögeln, Fischen, der Natur und den elf Menschen, die bei der Explosion der Öl-Plattform im April starben, rechnet der Greenpeace-Chef mit langwierigen wirtschaftlichen Folgen.

Man denke nur an die Fischerei in Lousiana, die dortige Fischindustrie fängt rund ein Viertel aller Fische und Meeresfrüchte der Vereinigten Staaten und ist einer der größten Lieferanten von Shrimps und Austern.

Niemand wisse ob in den Speisefischen und Meeresfrüchten nach dem Öl-Unfall giftige Substanzen enthalten seien und wenn ja, für wie lange, meint Kumi Naidoo.

Ein positiver Effekt

Doch der Greenpeace-Chef sieht auch Positives: die Katastrophe sei ein Weckruf - nicht nur für die USA, sondern für die Welt. Um zu erkennen, dass fossile Brennstoffe Risiken mit sich bringen - erst recht, wenn man in schwer zugänglichen Regionen danach schürfe - wie eben im Meer oder, wie manche es planen, in der Arktis.