Gasstreit beigelegt

Weißrussland lenkt im Konflikt mit Russland ein

Im Gasstreit mit Russland lenkt das benachbarte Weißrussland nun ein. Minsk will seine Schulden -laut Gazprom 155 Millionen Euro- innerhalb von zwei Wochen begleichen. Zuvor hatte EU-Energiekommissar Oettinger in Brüssel noch mit Vertretern der beiden Streitparteien die Auswirkungen auf Europa geklärt.

Abendjournal, 21.06.2010

Bilaterales Tauziehen

Wenn die russische Gazprom die Gaslieferungen drosselt, befürchtet man in Europa automatisch Störungen. Das sei nicht der Fall, versicherte ein russischer Diplomat in einem Gespräch mit EU-Kommissar Günther Oettinger. Russland hat zwar die Gaslieferungen um 15 Prozent gedrosselt, wollte aber den weißrussischen Heimmarkt treffen.

Auch drei EU-Länder betroffen

Der Haken ist, über diese Leitung werden allerdings auch drei EU-Staaten beliefert. Litauen, Polen und Deutschland. Sie beziehen über diese Leitung 6,5 Prozent des europäischen Gasbedarfs.

Diese drei Staaten könnten auch über andere Leitungen versorgt werden, teilte das Büro Oettingers dem ORF mit.

Streit um offene Rechnungen

Russland liefert ein Viertel der in Europa benötigten Gasmenge. 80 Prozent werden über die Ukraine transportiert, 20 Prozent über Weißrussland. Die Regierungen in Moskau und Minsk streiten seit Tagen über unbeglichene Rechnungen in Höhe von 155 Millionen Euro.

Minsk will Schulden begleichen

Im Gasstreit mit Russland lenkt das benachbarte Weißrussland jetzt ein: Die Schulden für russische Gaslieferungen sollen innerhalb von zwei Wochen beglichen werden, wie die weißrussische Regierung am Montag mitteilte.

Mittagsjournal, 22.06.2010

EU-Energie-Kommissar Günther Öttinger im Gespräch mit Christian Williwald, Ö1 Mittagsjournal, 22.06.2010