Arbeiter akzeptieren Einschnitte in Verträgen

Fiat-Werk gerettet

Die Belegschaft des Fiat-Werkes bei Neapel hat über neue Arbeitsbedingungen abgestimmt. Das Management von Fiat hat die Zukunft des Standortes von der Annahme des neuen Arbeitsplanes abhängig gemacht. Knapp zwei Drittel der Mitarbeiter haben die Vorschläge des Konzerns akzeptiert.

Morgenjournal, 23.06.2010

Zehn Minuten weniger Pause

Die Zustimmung der Fiat-Arbeiter hat sich schon früh abgezeichnet. "Alle haben gewonnen, auch Fiat, wir haben unseren Teil dazu beigetragen", zeigt sich ein Arbeiter zufrieden. Ein straffes Schichtsystem, zehn Minuten weniger Pause und Einschränkungen bei Streiks hat die Konzernleitung in Turin von den Fiat-Mitarbeitern in Pomigliano verlangt.

5.000 Arbeitsplätze gesichert

Im Gegenzug verspricht das Management Arbeit für fast 5.000 Mitarbeiter. Dafür soll die Produktion des neuen Fiat Panda von Polen nach Pomigliano verlegt werden, 700 Millionen Euro sollen in das süditalienische Werk investiert werden. Fiat-Chef Sergio Marchionne hat die Zustimmung aller fünf Gewerkschaften zu seinem Plan gefordert. Eine hat ihm die Zustimmung dazu allerdings verweigert.

Management am Zug

Die Abstimmung unter allen Arbeitern, eine Premiere in der Werksgeschichte, sollte endgültig grünes Licht bringen. Für die Arbeitervertreter ist nun das Management am Zug. "Wir haben Einigkeit in der Belegschaft gezeigt und unseren Teil der Verantwortung übernommen, jetzt muss Fiat seinen Teil übernehmen", sagt ein Arbeiter.

Werk in Sizilien sperrt zu

Weniger gut stehen die Zeichen für ein Fiat-Werk in Sizilien, das geschlossen werden soll. Dort haben 1.500 Mitarbeiter mit einem Streik begonnen. Hier ist Fiat bisher stur geblieben. Kein Plan, keine Abstimmung, keine Zukunft. Nächstes Jahr wird in Termini Imerese endgültig zugesperrt.

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