Engagierte Ö1 Journalistin und Christin
Dolores Bauer gestorben
Die Publizistin Dolores Bauer (75) ist Mittwoch gestorben. Dolores Bauer war die über viele Jahre ein Markenzeichen des Radioprogramms Ö1: "Im Brennpunkt" und "Kinder ohne Zukunft" waren in den späten Sechziger- und frühen 1970er Jahren ihre Sendungen, später dann in der Abteilung Religion im Radio "Aufbrüche" und "Erfüllte Zeit" bis 1999.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 24.06.2010
Reportagen, Kommentare
Die Ö1-Sendereihe "Im Brennpunkt" der ORF-Journalistin Dolores Bauer gehörte zu den Glanzleistungen des österreichischen Journalismus. Dolores Bauer studierte Theaterwissenschaft und Romanistik, schrieb in der Zeitschrift die Furche, aber auch kurze Zeit für die "Kronen Zeitung" und baute den Bühnenverlag Fritz Molden auf. Damals schmuggelte sie Manuskripte von Dissidenten wie Vaclav Havel, dem späteren tschechischen Präsidenten, durch den Eisernen Vorhang. Ab 1968 war sie beim ORF. Ihre Reportagen über Befreiungsbewegungen in den Ländern des Südens wurden international wahrgenommen. Und ihre Kommentare zur Innenpolitik und zur Lage der Kirchen waren so aufrüttelnd wie manchmal umstritten. Sie war eine, die die Zeichen der Zeit erkannte.
Buchtipp
Dolores Bauer, "Die Zeichen der Zeit erkennen", Herder Verlag GmbH (Mai 1985), ISBN-10: 3210246866, ISBN-13: 978-3210246864