Protest gegen Pensionskürzungen

Generalstreik: Zusammenstöße in Athen

In Griechenland fanden landesweite Streiks gegen das Sparpaket der Regierung statt. Der unmittelbare Anlass: im Parlament wurde heute der Plan der Regierung zur Pensionsreform vorgelegt, der massive Einschnitte bei den Pensionen vorsieht. Bei Protestaktionen in der Hauptstadt Athen kam es auch zu Ausschreitungen.

Steine und Tränengas in Athen

Mehr als Zehntausend Demonstranten zogen heute Mittag durch die Athener Innenstadt. Vor dem Parlamentsgebäude kam es dann zu Zusammenstößen: einige Demonstranten warfen Steine, die Polizei setzte Tränengas ein. Über Verletzte gibt es keine Berichte.

Verkehr stand still

Dem Streikaufruf der Gewerkschaften haben sich heute vor allem die Bediensteten der Eisenbahnen, der öffentlichen Verwaltungen und der Krankenhäuser angeschlossen. Der Zugsverkehr in Griechenland kam fast vollständig zum Erliegen, in den Spitälern gab es nur Notversorgung, zahlreiche Inlandsflüge wurden gestrichen. Die internationalen Flüge waren davon nicht betroffen. Der Fährverkehr zu den Inseln funktionierte planmäßig, doch viele Touristen wurden von Demonstranten gehindert, auf die Schiffe zu gelangen. Gestreikt haben auch die Journalisten heute - die Nachrichtensendungen fielen aus, morgen werden keine Zeitungen erscheinen.

Gegen Pensionsreform

Die Protestaktionen der Gewerkschaften zielen gegen die von der Regierung geplante Pensionsreform, die heute dem Parlament vorgelegt wurde. Die Reform sieht eine Anhebung des Pensionsalters und empfindliche Pensionskürzungen vor. Die Pensionsreform ist zentraler Teil eines rigorosen Sparpakets, mit dem die Regierung Papandreou die Staatsverschuldung in den Griff bekommen will. Gleichzeitig ist die Umsetzung dieses Sparkurses auch die Bedingung für das 110 Mrd. schwere Rettungspaket von EU und Internationalem Währungsfonds.