Danielle Spera startet als Direktorin
Neue Pläne für das Jüdische Museum Wien
Am Donnerstag tritt Danielle Spera ihr Amt als neue Direktorin des Jüdischen Museums in Wien an. Vor einem halben Jahr ist sie bestellt worden und inzwischen ist sie nicht untätig gewesen, hat jüdische Museen im In- und im Ausland besucht, hat Israel bereist und sie ist voll von Ideen und Projekten.
8. April 2017, 21:58
Kulturjournal, 01.07.2010
Danielle Spera im Gespräch
Reichtum der Tradition
Spera hat viel vor. Sie spricht mit jedem der 50 Mitarbeiter im Jüdischen Museum in Wien, ist offen für viele Projekte, die an sie herangetragen werden, plant Ausstellungen und will vor allem eines, den Menschen - Juden und Nicht-Juden - vom Reichtum und der Tradition jüdischen Lebens und jüdischer Kultur zu erzählen.
Das Jüdische Museum in der Dorotheergasse, im ehemaligen Palais Eskeles, direkt im Herzen Wiens mit Café und Buchhandlung, ist natürlich das Zentrum von Danielles Speras Tätigkeit, aber auch anderen Orte gehören dazu, etwa die alte Synagoge, für die sich immer mehr Menschen zu interessieren beginnen.
Mittagsjournal, 01.07.2010
Zeitgenössische Kunst am Judenplatz
Sehr wichtig ist Danielle Spera aber auch ein anderer Ort: "Unsere Außenstelle am Judenplatz, in den Gewölben der mittelalterlichen Synagoge, die will ich mit zeitgenössischer Kunst bespielen."
Danielle Spera will das Jüdische Museum auch als Ort etablieren, wo aktuelle Diskussionen und Konfrontationen stattfinden sollen, die sie als gelernte Journalistin natürlich zu dirigieren weiß. Außerdem will sie die Jugendarbeit noch mehr ins Zentrum stellen, Internet-Plattform und Diskussion ermöglichen. Die Website wird gerade überarbeitet.
Wertvoller Nachlass
Spera, die Tochter eines Holocaust-Überlebenden und mit einem Psychoanalytiker verheiratet, hat nicht zuletzt auch dadurch Zugang zu Themenkomplexen, die eng mit dem Judentum verknüpft sind.
Spera hat zu ihrem Amtsantritt auch ein schönes Geschenk für ihr Haus bekommen: den Nachlass von Trude Berger, der Witwe von Max Berger, der vor knapp zwanzig Jahren mit seiner Judaica-Sammlung gleichsam den Grundstock und die Initialzündung zum Jüdischen Museum in Wien gegeben hat. Die Dauerausstellung soll damit aufgerüstet werden.
Sehr zufrieden ist Spera mit der derzeit erfolgreich laufenden Ausstellung über die "Türken in Wien", die sie verlängern will.
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