Drogenbanden liefern bittere Kämpfe
Gewalt in Mexiko steigt
In Mexiko nimmt die Gewalt immer mehr zu. Drogenbanden liefern sich einen verbitterten Kampf, in den letzten Wochen kam es zur Ermordung zahlreicher lokaler Politiker. Der mexikanische Präsident Felipe Calderon versucht die Drogenkriminalität mit 50.000 Soldaten einzudämmen. Der Drogenkrieg hat in den letzten dreieinhalb Jahren 26.000 Menschen das Leben gekostet und dieses Jahr verspricht wieder ein Rekordjahr für die Gewalt zu werden.
8. April 2017, 21:58
Gewalt hat neuen Höhenpunkt erreicht
21 Tote heute Nacht bei einer Schießerei zwischen zwei Drogenbanden, Massaker an Polizisten und Soldaten, ein Blutbad in einer Drogenklinik im Norden Mexikos, ein enthaupteter Kopf vor der Eingangstüre eines Bürgermeisters, der Fund eines Massengrabes mit mindestens 37 Leichen im Süden Mexikos. Das sind nur einige der gemeldeten Zwischenfälle der letzten Tage.
Mit 300 Toten in nur einer Woche hat die Gewalt durch den anhaltenden Drogenkrieg in Mexiko Mitte Juni einen Höhepunkt erreicht, gefolgt von einer Entwicklung, die Mexikos Präsident Felipe Calderon jetzt Alarm schlagen lässt.
Gouverneurskandidat hingerichtet
In den letzten Tagen wurden gleich mehrere lokale Politiker und Funktionäre getötet, darunter zwei Bürgermeister, eine Staatsanwältin und, besonders spektakulär, der Mord an einem Kandidaten für die am Sonntag stattfindenden Gouverneurs- und Regionalwahlen. Rodolfo Torre Cantú, war der aussichtsreichste Kandidat für den Posten des Gouverneurs im mexikanischen Bundesstaat Tamaulipas. Im Wahlkampf hatte er den Drogenbanden den Krieg erklärt, am Montag wurde er gemeinsam mit vier Wahlkampfbegleitern auf einer Landstraße überfallen und erschossen.
Anschlag gegen Demokratie
Präsident Felipe Calderon spricht von einem Attentat gegen Mexikos demokratische Institutionen und rief die mexikanische Gesellschaft dazu auf, eine gemeinsame Front gegen die Drogenkriminalität zu bilden.
Keine Chance gegen Drogenkartelle
Neben der wachsenden Gewalt, nimmt auch die Korruption zu. Durch Geld und Einschüchterung versuchen die Drogenkartelle Politiker auf ihre Seite zu ziehen und sich damit die Kontrolle über Territorien und Drogenschmuggelrouten zu sichern. Seit über 3 Jahren kämpft Calderon mit aller Härte gegen die Drogenbanden, doch auch wenn es ihm immer wieder gelingt den Kartellen schweren Schaden zuzufügen, formieren sich die Drogenbanden rasch neu und setzen ihren Kampf um das lukrative Drogengeschäft mit immer neuen Mitteln fort.
Tourismus und Wirtschaft negativ betroffen
Die Drogenkriminalität in Mexiko schreckt immer mehr Investoren und Touristen ab. Zunehmend alarmiert sind auch die USA, denn die Gewalt schwappt über die Grenze. Mit 50.000 Soldaten und Polizisten will Mexikos Präsident Felipe Calderon den erbitterten Kampf gegen die Drogenbanden fortsetzten. Doch die Anzeichen mehren sich, dass er dabei ist, den Krieg zu verlieren.