EU regelt Verspätungen

Mehr Rechte auch bei Schiff- und Busreisen

Rechtzeitig zu Beginn der Urlaubszeit befasst sich Europa mit den Passagierrechten. Nach Flug- und Bahnreisen geht es jetzt um Schiffe und Busse. Da sollen die Fahrgäste besser im Fall von Verspätungen und anderen Zwischenfällen geschützt sein und zu ihrem Recht auf Entschädigung kommen.

Geld zurück bei Verspätungen

Der Urlaub beginnt - doch los geht's nicht. Flugreisenden haben bereits das Recht darauf, bei langen Verspätungen das Geld für ihr Ticket zurückzubekommen. Die Fluglinien müssen dann auch für allfällige Umbuchungen und sonstige Kosten aufkommen.

Gut funktioniert habe das sogar bei den Flugausfällen wegen der Vulkanaschewolke im Frühling, sagt EU-Verkehrskommissar Siim Kallas: "Während der Aschewolke hat sich gezeigt, dass unsere Passagierrechte gut funktionieren. Die meisten Airlines sind den Fluggästen entgegengekommen. Wir müssen diese Passagierrechte jetzt noch weiter ausbauen".

Schiff- und Busreisen

Mehr Rechte haben seit einigen Monaten auch Bahnreisende, allerdings nur dann wenn sie grenzüberschreitend mit dem Zug unterwegs sind. Kommt es bei nationalen Bahnreisen zu Verspätungen, so gelten die strengen neuen Regeln kaum. Nun sollen auch die Rechte von Bus- und von Schiffs-Reisenden gestärkt werden. Heute diskutieren die EU-Parlamentarier über einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission. Gut sieht es derzeit vor allem für Schiffsreisende aus. Legt die Fähre nicht rechtzeitig ab, so muss der Fahrgast versorgt werden. Getränke und kleine Imbisse müssen verteilt werden. Bei längeren Verspätungen muss das Schiffsunternehmen schließlich den Ticketpreis zurückzahlen und für die alternative Beförderung der gestrandeten Passagiere aufkommen.

Auch die Rechte von Busreisenden sollen künftig besser abgesichert werden, ähnlich wie bei Verspätungen der anderen Verkehrsmittel. Doch die verbesserten Passagierrechte bei Busreisen dürften sich noch verzögern, denn in vielen Mitgliedsstaaten wehren sich kleinere, lokale Busunternehmer gegen die strengeren Bestimmungen.

Erst in zwei Jahren in Kraft

Die Reisefreiheit ist eines der europäischen Grundrechte - deshalb startet die EU-Kommission jetzt auch eine Kampagne, damit sich die Passagiere ihrer bestehenden Rechte bewusst werden. Der Wermutstropfen bei der neuen, weiterreichenden Regelung aber ist, dass sie wohl erst in zwei Jahren in Kraft treten wird.

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