Festival in Wiesen

Lovely Days

Alle Jahre wieder treffen sich beim Lovely-Days-Festival die Veteranen der Rockgeschichte. Einen Tag lang werden die Uhren zurückgestellt und die 80er, 70er und sogar 60er Jahre musikalisch heraufbeschworen. Von den kalifornischen Rockern von Toto bis zur Woodstock-Band Canned Heat reicht heuer das Aufgebot.

Kultur aktuell, 10.07.2010

On The Road Again

Schon wieder oder viel mehr noch immer unterwegs sind Canned Heat. Seit 1965 gibt es die Band, 1969 hatten sie in Woodstock ihren legendären Auftritt. In Folge durchlebte Canned Heat eine wechselvolle Geschichte. Drei der Gründungsmitglieder waren dem drogenintensiven Musikeralltag nicht gewachsen und verstarben in jungen Jahren, daraufhin gab es immer wieder Umstrukturierungen innerhalb der Band. So hatte Canned Heat im Laufe ihrer 45-jährigen Geschichte nicht weniger als 42 Mitglieder.

Hold The Line

Vergleichsweise jung sind da die kalifornischen Rocker von Toto. 1977 gegründet, feierten sie Anfang der 1980er ihre größten Erfolge. Damals trafen sie mit ihrer von Keyboards dominierten melodiösen Musik, die fast immer im Midtempo-Bereich blieb, den Zeitgeist. Es entstanden Hits wie "Africa", "Rosanna" und "Hold The Line".

Eine Flut an Grammys war die Folge. Erst 2008 kam es zur Auflösung von Toto. Wie Gitarrist Steve Lukather damals meinte, seien zu viele Urmitglieder nicht mehr dabei und Toto habe dadurch seine Identität verloren. Dass sich die Band heuer noch einmal für einige wenige Auftritte zusammengefunden hat, ist eine Benefizaktion für ihren ehemaligen, schwer erkrankten Bassisten. Für Toto-Fans also eine der letzten Möglichkeiten, die Band live zu erleben.

Light My Fire

"Break On Through", "Riders On The Storm" und "Light My Fire" sind nur drei der Hits, mit denen die Doors in nur wenigen Jahren Musikgeschichte geschrieben haben. Schon bald nach dem Tod ihres charismatischen Sängers Jim Morrison 1971 kam es ja zur Auflösung der Band.

Vor einigen Jahren wollten zwei der Gründungsmitglieder mit einem Gastsänger die Doors unter ihrem alten Namen auferstehen lassen, der frühere Schlagzeuger zog daraufhin vor Gericht. Jetzt dürfen Keyboarder Ray Manzarek und Gitarrist Robby Krieger zwar die alten Hits spielen, sich dabei aber nicht Doors nennen. Den Fans, von denen 7.000 bis 8.000 in Wiesen erwartet werden, wird's wohl egal sein. Die freuen sich viel mehr auf die eine oder andere Anekdote aus glorreichen Zeiten.

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