Bomben in WM-Public-Viewing
Uganda: 60 Tote bei Anschlägen
In Uganda hat es am Abend zwei verheerende Bombenanschläge gegeben. Mehr als 60 Menschen wurden getötet. Möglicherweise gehen die Anschläge auf das Konto von somalischen Terroristen. Während des WM-Finales sind in "Public Viewing"-Veranstaltungen zeitgleich zwei Sprengsätze explodiert.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 12.07.2010
Somalische Islamisten als Urheber?
Die Sprengsätze explodierten in einem äthiopischen Restaurant und in einem Rugby-Club, als die Besucher das Finale der Fußball-WM am Sonntagabend im Fernsehen anschauten. Unter den Opfern sind auch US-Bürger. Polizeichef Kale Kayihura sagte, er vermute die somalische Islamisten-Organisation Al-Shabaab hinter der Tat. Er rief die Bevölkerung am Montagmorgen auf, belebte Orte zu meiden.
Mit Anschlägen gedroht
Die Al-Shabaab-Milizen hatten in der vergangenen Woche den "Völkern von Uganda und Burundi", deren Staaten die Hauptkontingente der Friedenstruppe der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM) stellen, mit Anschlägen gedroht und zur "Vertreibung der Feinde Allahs" aufgerufen. Die Al-Shabaab-Milizen kämpfen gegen den international anerkannten somalischen Präsidenten Sheikh Sharif Sheikh Ahmed, dessen Übergangsregierung nur einige Viertel der Hauptstadt Mogadischu kontrolliert.
Kampf gegen Friedenstruppen
Nach dem islamistischen Aufruf zur Vertreibung der Friedenstruppen der Afrikanischen Union aus Somalia hatten Mitgliedsländer der IGAD ("Intergovernmental Authority on Development in Eastern Africa") vor einigen Tagen auf einem Krisentreffen in Addis Abeba beschlossen, zusätzliche 2.000 Mann für die AU-Mission AMISOM zur Verfügung stellen. Bisher umfasst AMISOM 6.000 Soldaten. Der Führer der Al-Shabaab-Milizen, Ahmed Abdi Godane alias Abu Zubair, hatte erklärt, das Volk Somalias sei stolz auf die Siege, die es im Kampf gegen US-Amerikaner und Äthiopier errungen habe. Der Kampf gegen AMISOM werde den definitiven Sieg bringen. 2006 war die Armee des Nachbarlandes Äthiopien mit Zustimmung der USA in Somalia einmarschiert, doch die Intervention erwies sich als Fiasko. Das rücksichtslose Vorgehen der Besatzungstruppen, wie auch der Einsatz schwerer Waffen in Wohngebieten hatten wesentlich zur Radikalisierung der Bevölkerung beigetragen.
Mittagsjournal, 12.07.2010
Krieg der ärmsten Länder
Eritrea hat die IGAD zum Verzicht auf die geplante Entsendung von zusätzlichen 2.000 Soldaten in das Bürgerkriegsland Somalia aufgefordert. Eritrea erkennt die somalische Regierung nicht an und ist aus der IGAD ausgestiegen. In den vergangenen Wochen haben die Kämpfe vor allem in Mogadischu und in Zentralsomalia an Intensität zugenommen. Eritrea wird beschuldigt, islamistische Kräfte in Somalia zu unterstützen. Äthiopien und das 1993 unabhängig gewordene Eritrea hatten 1998 bis 2000 gegeneinander Krieg geführt; dabei wurden bis zu 80.000 Menschen im Grenzgebiet getötet.
Krieg der ärmsten Länder
Eritrea hat die IGAD zum Verzicht auf die geplante Entsendung von zusätzlichen 2.000 Soldaten in das Bürgerkriegsland Somalia aufgefordert. Eritrea erkennt die somalische Regierung nicht an und ist aus der IGAD ausgestiegen. In den vergangenen Wochen haben die Kämpfe vor allem in Mogadischu und in Zentralsomalia an Intensität zugenommen. Eritrea wird beschuldigt, islamistische Kräfte in Somalia zu unterstützen. Äthiopien und das 1993 unabhängig gewordene Eritrea hatten 1998 bis 2000 gegeneinander Krieg geführt; dabei wurden bis zu 80.000 Menschen im Grenzgebiet getötet.