Bericht der israelischen Armee
Selbstkritik wegen Angriff auf Gaza-Flotte
Die israelische Armee übt gewisse Selbstkritik am Angriff auf die Gaza-Hilfsflotte Ende Mai. In einer internen Untersuchung zum werden Fehler eingeräumt auf allen Ebenen zugegeben. Bei dem Angriff Ende Mai waren neun türkische Aktivisten getötet worden.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 12.07.2010
Fehler, aber keine Fahrlässigkeit
Die israelische Armee hat in ihrer internen Untersuchung des Angriffs auf die Hilfsflotte für den Gazastreifen Ende Mai Medienberichten zufolge schwere Fehler eingeräumt, insgesamt aber relativ milde Kritik geübt. Es habe keine grobe Fahrlässigkeit gegeben. Aber bei der Vorbereitung und Ausführung der Aktion seien "auf allen Kommando-Ebenen" Fehler unterlaufen. So habe die Marine die Gefahr unterschätzt, dass die Soldaten bei der Kaperung der Schiffe auf Widerstand treffen könnten. Von der israelischen Armee veröffentlichte Videobilder von der Erstürmung des türkischen Hauptschiffs "Mavi Marmara" hatten gezeigt, wie Aktivisten auf die Soldaten einschlugen.
Weitere Untersuchungen
Neben der internen Untersuchung der israelischen Armee gibt es noch zwei weitere Untersuchungen des Vorfalls: Eine öffentliche Kommission mit zwei ausländischen Beobachtern untersucht die rechtlichen Aspekte des Einsatzes, während der Staatskontrolleur, der die Arbeit der gesamten israelischen Verwaltung kontrolliert, den Entscheidungsprozess vor dem Angriff sowie die im Vorfeld vom Geheimdienst über den Hilfskonvoi gesammelten Informationen begutachtet. Eine internationale Untersuchung lehnt Israel ab.
Scharfe internationale Reaktionen
Bei dem Angriff auf die Flotte mit Hilfslieferungen für die Palästinenser im abgeriegelten Gazastreifen am 31. Mai waren neun türkische Staatsbürger ums Leben gekommen. Der Angriff war international scharf verurteilt worden. Israel befürchtet als Hilfen getarnte Waffenlieferungen an radikale Palästinenser, die das Land vom Gazastreifen aus regelmäßig mit Raketen und Granaten beschießen. Israel hält deswegen eine Seeblockade des Gazastreifens aufrecht.
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