Vorreiter in Lateinamerika

Argentinien führt Ehe für Homosexuelle ein

Als erstes Land in Lateinamerika hat Argentinien der Eheschließung für Homosexuelle per Gesetz zugestimmt. Das umstrittene Thema war von der regierenden peronistischen Partei "Frente para la Victoria" initiiert worden - Parteivorsitzender Miguel Pichetto spricht von einem historischen Tag.

Hitzige Senatsdebatte

Es war eine hitzige Debatte, sowohl innerhalb des Kongresses als auch draußen vor seinen Toren. 14 Stunden lang debattierten die Senatoren über die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe. Die Nerven klagen blank in beiden Lagern - so beschimpfte ein Senator eine Kollegin als Nazi, die sich gegen den Gesetzesentwurf äußerte.

Knappes Ergebnis

Doch dann fiel die Entscheidung: 33 Abgeordnete stimmten für, 27 gegen die Homo-Ehe, drei enthielten sich der Stimme. Das Abstimmungsergebnis löste in den frühen Morgenstunden großen Jubel bei den Befürwortern der Homo-Ehe aus, die vor dem Kongress ebenso ausgeharrt hatten wie die Gegner. Diese waren zum Teil schockiert über das Ergebnis, und so kam es auch zu Rangeleien zwischen den beiden Gruppen.

Katholische Kirche: "Pervers"

Es war vor allem die katholische Kirche, die in den vergangenen Wochen wiederholt zu Großkundgebungen aufgerufen und die Homo-Ehe als pervers bezeichnet hatte. In Argentinien sind 90 Prozent der Bevölkerung katholisch.

Homo-Ehe in Argentinien